UN-Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft. Dank an die Marburger Stadtverordneten.

ICAN-Brief an Stadtverordnete
Am 22. Januar ist der UN-Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft getreten. Über 50 Staaten haben den von der UN-Vollversammlung im Juli 2017 beschlossenen Vertrag inwischen ratifiziert. Entwickung, Herstellung, Besitz, Lagerung sowie der Einsatz von Kernwaffen sind damit ab sofort für die Vertragsstaaten völkerrechtlich verboten.

Die Marburger Stadtverordnetenversammlung hat bereits im Februar 2019 einen Beitritt der Bundesrepublik zu diesem Vertrag gefordert. Aus diesem Grund hat die Marburger Gruppe der Internationalen Kampagne zur Abschaffung der Atomwaffen (ICAN) den Marburger Stadtverordneten jetzt in einem Brief ihren Dank ausgesprochen. Die Stadtverordneten hätten durch ihren Beschluss einen Beitrag auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt geleistet.

Karin Schwalm vom Marburger Bündnis Nein zum Krieg! erklärte dazu: «Der UN-Atomwaffenverbotsvertrag ist ein wichtiger Schritt zur globalen atomaren Abrüstung. Die Bedrohung durch Kernwaffen ist nach wie vor aktuell. Weltweit gibt es mehr als 13.000 Sprengköpfe, die mit großem Aufwand einsatzfähig gehalten und weiterentwickelt werden. Auch in der Bundesrepublik lagern US-Atomsprengköpfe, die die Bundeswehr im Rahmen der NATO-Strategie gegebenenfalls einsetzen müsste.»

92 % der Bevölkerung – so Schwalm – haben in einer Umfrage die Lagerung von Kernwaffen in der Bundesrepublik abgelehnt. Die Bundesregierung habe die Verhandlungen zum Atomwaffenverbotsvertrag jedoch boykottiert und halte an der nuklearen Abschreckung fest. Anstatt sich hinter der NATO zu verstecken, solle sie endlich einen Weg zur Beendigung des Wettrüstens einschlagen und dem Vertrag beitreten.

Marburger Bündnis Nein zum Krieg!

23.01.2021

Internationaler Tag gegen Naturzerstörung durch Krieg

28.10.20 Presseerklärung Internationaler Tag für die Verhütung der Ausbeutung der Umwelt in Kriegen und bewaffneten Konflikten als Pdf

Im November 2001 wurde der Tag gegen Naturzerstörung durch Krieg von den
Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Seither wird an jedem 6. November daran
erinnert.
Wir alle kennen die Bilder entlaubter Bäume, die das Versprühen von Agent Orange
durch die USA während des Vietnamkrieges in den dortigen Wäldern zurückgelassen
hat.
Irakische Truppen haben während des Golfkrieges in Kuwait 1990 und 1991
absichtlich Hunderte Ölquellen angezündet und mehrere Millionen Barrel Rohöl in
den Persischen Golf geleitet.
Auf dem Balkan wurden panzerdurchdringende Geschosse eingesetzt, deren Kern
Uran enthält. Die Explosion setzt Wolken von Radioaktivität frei.
Im syrischen Bürgerkrieg wurden durch den Beschuss von Erdölraffinerien Böden
verseucht und das Grundwasser kontaminiert.
Die Liste ähnlicher Beispiele, die zeigen, dass auch die Natur zum Kriegsopfer wird,
ließe sich noch lange fortsetzen.
Das Marburger Bündnis Nein zum Krieg möchte gemeinsam mit der Marburger
Gruppe der Fridays for Future darauf aufmerksam machen, dass durch kriegerische
Auseinandersetzungen nicht nur Menschen zu Abertausenden zu Tode kommen,
sondern dass auch die Überlebenden durch die Zerstörung ihrer natürlichen
Lebensgrundlagen noch Jahrzehnte lang an den Folgen von Krieg und
Militäreinsätzen zu leiden haben.
Der ökologische Fußabdruck aller Armeen, auch wenn sie den Krieg nur üben, ist
desaströs. Allein das Bundeswehrwaffensystem Tornado emittiert pro Flugstunde
zwischen 6 und 18 Tonnen CO2.
Bei den im Dezember anstehenden Haushaltsdebatten im Deutschen Bundestag sollen
die „Verteidigungskosten“ weiter in Richtung auf 2% des BIP angehoben werden: 40
Milliarden Euro zusätzlich für das Militär, enorme finanzielle Mittel, die für soziale
Aufgaben, für den Ausbau der Infrastruktur und die Unterstützung einer
sozialökologischen Wende fehlen.
Wir fordern ein Umdenken: Abrüsten statt Aufrüsten. Wir lehnen die Anschaffung
bewaffneter Drohnen ab und sagen NEIN zur nuklearen Teilhabe.
Unser Planet Erde muss für uns alle erhalten bleiben im Rahmen von
Kooperation, Gleichberechtigung der Völker, eines fairen Interessenausgleichs und
Entwicklungsgarantien für die Schwachen.

Marburger Bündnis Nein zum Krieg
Fridays for Future Marburg

75 Jahre – Hiroshima und Nagasaki mahnen. Für das UN-Atomwaffenverbot!

Flyer Stadtaktion Hiroshima

Karin Schwalm (Friedenspolitischer Gesprächskreis, von links), Maren Voigt (ICAN Marburg), Kristin Stressenreuter (ICAN Marburg) und Stadträtin Kirsten Dinnebier vor einem Hiroshima-Plakat am Marburger Hauptbahnhof. Quelle/Foto: Tobias Hirsch, Oberhessische Presse Marburg

Frieden ist nicht nur ein Wort. Wir projizieren ihn in die Welt

Wollen wir nachhaltig Frieden, Menschenrechte und Klimaziele verknüpfen, muss ein Umdenken erfolgen. Wir fordern die Politiker der Bundesregierung auf, in vier Bereichen national und international auf ein Verbot zu dringen:

1. Von Uran- und Thorium-Abbau samt Verladung,

2. der Produktion von Brennstäben und AKWs weltweit

3. der Verwendung von Abfallprodukten der AKWs zur Herstellung von Depleated Uranium-Bomben

4. des Baus von Atombomben, Mini-Nukes, und Trägerwaffen

5. von unter- und oberirdischen Tests.

Zu 1) Bei indigenen Völkern gibt es bis zu 70% Uranvorkommen. Die Nahrungsmittel und Wasser werden in diesen und allen anderen Abbaugebieten vergiftet, Menschen bei der Arbeit verstrahlt und krank (Krebs-, Genschäden). Zudem werden sie ihrer Menschenrechte und kulturellen Traditionen beraubt (z.B: USA: Bikini-Atoll, China: Uiguren, Sowjetunion, Indien, Nordkorea). Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass kein Uran oder Schwermetall Thorium mehr abgebaut werden, dass sie sich international für eine Unterstützung aller indigenen Völker einsetzt, die ihrer Menschenrechte und Rechte auf Leben, ihrer Kulturtradition beraubt wurden, für deren Entschädigung und Bezahlung ihrer medizinischen Versorgung als Opfer von Atomwaffentests und des Uranabbaus

Zu 2) Die AKWs sollen zwar in Deutschland bis 2024 abgeschaltet werden, aber die Produktion von Brennstäben wurde nicht verboten. Diese macht es aber möglich, Atomwaffen zu produzieren.-

Zu 3) der Einsatz von depleated uranium-Bomben hat überall, wo die Bomben tief in den Boden eindrangen, Wasserschichten vergiftet und bei der Bevölkerung Genschäden und Krebserkrankungen hervorgebracht (Siehe z.B. ehem. VR Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Syrien)

Zu 4) Weltweit gibt es immer noch 15.000 Atomwaffen, obwohl die Explosion bereits einer einzigen Atombombe über einer Großstadt Millionen Menschen töten und im Umfeld verstrahlen kann. Der Einsatz von 100 Atomwaffen würde das globale Klima nachhaltig aus den Fugen bringen, wie das bereits mit den Atombombentests der Fall ist. Die Landwirtschaft würde zusammenbrechen, Milliarden Menschen müssten hungern, eine humanitäre Hilfe wäre unmöglich. Der Bau von Atombomben und Mini-Nukes und von kostspieligen Trägerwaffen macht deren Einsatz umso wahrscheinlicher, wie deren Verwendung automatisiert wird. Daher ist ein Verbot dieser Waffen angesagt. Sicherheit ist nicht durch mehr Waffen möglich, sondern durch grundlegende Abrüstung.

Zu 5) Deshalb fordern wir:

eine Ächtung von Atombombentests unterirdisch und oberirdisch, die die Natur und das Klima verändern
eine Abrüstung statt Aufrüstung
statt 2% des Bruttoinlandprodukts für Rüstung auszugeben, fordern wir eine deutliche Erhöhung der Ausgaben für soziale, medizinische und kulturelle Zwecke
– ein Einfrieren und Senken der Militärausgaben
– einen Verzicht auf die Anschaffung neuer Trägersysteme und Anwendung von Mini-Nukes,
– einen Verzicht auf atomwaffenfähige Drohnen
– eine Ächtung und ein Verbot von Depleated Uraniumbomben, welche die Gewässer, Land und Menschen auf Jahrtausende hin vergiften, zum Anstieg der Krebsrate und genetischen Schäden führen
– einen Verzicht auf Auslandseinsätze der Bundeswehr
einen Betritt Deutschlands zum UN-Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen. 122 Staaten stimmten bei den Vereinten Nationen für das historische Abkommen, das neue völkerrechtliche Instrumente zu einer Welt bietet, die immer noch auf Abschreckungs- und Aufrüstungspolitik setzt, die unseren Planeten wie nie zuvor bedroht, zumal sich der Krieg automatisiert und es gewollt oder ungewollt zu einer Katastrophe kommen kann.
Eine Beendigung der nuklearen Teilhabe Deutschlands bedeutet den Entschluss,
1. US-Atomwaffen aus Büchel abzuziehen, die US-Base in Ramstein, von der alle US-Kriege logistisch geführt wurden, aufzuheben,
2. Verhandlungen mit Belgien, Italien, Niederlande, Türkei zu führen, die US-Atomwaffen auf ihrem Boden nicht mehr zu dulden,
3. mit Staaten zu verhandeln, ihr eigenes Atomwaffenarsenal zu verschrotten. Zu Staaten mit nuklearen Allianzen zählen China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Israel, Nordkorea, Pakistan, Russland, USA,
4. Mit Staaten, wie Albanien, Australien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Griechenland, Island, Japan, Kanada, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanen, Südkorea, Ungarn und Tschechien. Mit ihnen ist zu verhandeln, dass sie ihre nuklearen Allianzen in Abstimmung mit der Entsorgung des Atomwaffenarsenals aller Staaten aufgeben. Dadurch wäre eine unumkehrbare Abrüstung gegeben.

Wir fordern eine Ächtung der Atomwaffen oder DU-Munition als völkerrechtswidrige Massenvernichtungswaffen. Das Verbot von biologischen, chemischen Waffen 1972, 1993, von Landminen 1997, Streumunition 1008 und von Atomwaffen 2017 schließt die Lücke im Völkerrecht. Das neue Abkommen des Völkerrechts verbietet, Atomwaffen zu entwickeln, zu testen, zu produzieren, zu transportieren, zu lagern, einzusetzen oder damit zu drohen, weiterzugeben, die Atompolitik zu unterstützen, zu ermutigen, zur Beteiligung zu veranlassen.

Tritt ein Atomwaffenstaat dem Vertrag bei, verpflichtet er sich, sein Arsenal nach einem rechtsverbindlichen, zeitgebundenen Plan unumkehrbar zu zerstören. Staaten, in denen Atomwaffen von verbündeten Atomwaffenstaaten stationiert sind, müssen diese innerhalb einer Frist abziehen. Der Vertrag tritt in Kraft, sobald 50 Staaten ihn ratifizieren.

– eine Verurteilung all jener Länder, die diese DU-Munition oder andere Atom-Waffen eingesetzt haben, als Kriegsverbrecher und zur Entschädigung aller Länder, in denen sie eingesetzt wurden
Sicherheit für alle Gattungen, die Erde, das Klima ist das Ziel des Atomwaffenverbotsvertrags. Drei Staatenkonferenzen zu den humanitären Folgen von Atomwaffen 2013 und 2014 lieferten alle Erkenntnisse über die Gefahren, die Atomwaffen mit sich bringen und machten die Notwendigkeit deutlich, sie völkerrechtlich zu ächten, weil Atomwaffen nicht sicher sind, egal, in wessen Händen sie sich befinden. Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen wurde 2007 gegründet. ICAN-Aktivisten bauten eine globale Opposition gegen Atomwaffen auf und schlossen enge Partnerschaften mit gleichgesinnten Regierungen. 2010 schlossen sich die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung der nuklearen Abrüstung an. Seit 2012 schlossen sich der humanitären Initiative der Schweiz im Namen von 16 Nationen bis 2015 159 von 193 Staaten dem humanitären Aufruf zu den Folgen von Atomwaffen an. 2013 veranstaltete Norwegen die erste Konferenz zu den humanitären Folgen von Atomwaffen, auf deren wissenschaftlichen Grundlagen die Grundlage für ein Verbot von Atomwaffen zusammengetragen wurden. 128 Staaten, auch MinisterInnen, UN-Organisationen sowie von ICAN koordinierte zivilgesellschaftliche Vertreterinnen nahmen teil. Humanitäre Organisationen warnen, dass sie nach einem Atomwaffeneinsatz nicht in der Lage seien, angemessen zu reagieren. 2014 ist Mexiko Gastgeber der zweiten Konferenz zu den humanitären Folgen von Atomwaffen, zu der 146 Nationen kamen. In Wien kamen zum selben Ziel 158 Staatsdelegierte aus aller Welt zusammen. 2015 scheiterte die Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag, aber die Staaten trafen sich in einer UN-Arbeitsgruppe in Genf, um das Ziel einer atomwaffenfreien Welt zu verwirklichen. 123 Staaten stimmten 2016 in der UN-Vollversammlung für die Aufnahme von Verhandlungen über einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen, aber Deutschland stimmte dagegen. Am 7. Juli 2017 stimmten 122 Staaten für die Annahme eines rechtsverbindlichen Vertrags zum Verbot von Atomwaffen, der zur totalen Abschaffung führt. Deutschland und die 9 Atomwaffenstaaten boykottierten die Verhandlungen. 50 Staaten haben noch am selben Tag unterzeichnet. ICAN wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Wir fordern die Bundesregierung Deutschlands auf, einen Plan vorzulegen, wie sie eine Sicherheitspolitik jenseits der nuklearen Abschreckung betreiben will, ob sie die Vorschläge der Friedensinitiative der evangelischen Kirche Baden annehmen will, die eine internationale Zusammenarbeit, Kooperation, Diplomatie und Orientierung an UN-Menschenrechten realisierbar hält

Wir fordern die Herstellung von atomwaffenfreien Zonen, von Mitteleuropa ausgehend über die ganze Welt und einen Umbau der NATO in eine, Frieden bewahrende Institution.

Sind Nato und der Verbotsvertrag inkompatibel?
ICAN meint: „Der Gründungsvertrag der NATO verliert kein Wort über Atomwaffen. Das Strategiekonzept, das die nukleare Abschreckung und Teilhabe festschreibt, ist ein politisches Dokument, das regelmäßig angepasst wird. Die NATO war stets eine flexible Organisation, die es etwa Norwegen und Spanien schon seit langem erlaubt, Atomwaffen auf ihrem Territorium zu untersagen. Auch Frankreich nahm bis 2009 nicht an der nuklearen Komponente der NATO teil. Wenn Deutschland und gleichgesinnte Staaten nicht länger auf Massenvernichtungswaffen setzen wollen, können sie mit ihren Partnern ein `opt-out` verhandeln.“

Eine Beseitigung der Bomben des 1. Und 2. Weltkriegs aus deutschem Boden und aller sonstigen Bomben international bedarf vieler Geldmittel, die bereit zu stellen, den Menschen Sicherheit gibt, dass Wasser und Land nicht vergiftet sind und Mensch und Tier schädigen.

Pressemitteilung betreffend Berufsfindungsmesse v. 23.1. -­ 25.1.2020

Pressemitteilung:
„Ansage Zukunft 2020“ ist der Titel der Berufsfindungsmesse v. 23.1.-­ 25.1 im Cineplex-­‐Kino in Marburg, die Schülern, Eltern und Lehrer Einblicke in die Arbeitswelt einzelner Branchen und „die Bandbreite verschiedener Ausbildungswege“ informieren will.

Wir wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Erfolg beim Sammeln von
Informationen bei guten Gesprächen und qualifizierter Beratung, herzlich willkommen!

Weniger willkommen ist uns aber die Präsenz der Bundeswehr, die mit einem Werbe-­Truck auf der Suche nach militärischem Nachwuchs vor Ort ist. Zu den Ausbildungsberufen mit Zukunft gehört nämlich nicht der Soldatenberuf. Die im Dienst bei der Bundeswehr antrainierte Fähigkeit, Menschen möglichst effektiv umzubringen oder zu verstümmeln, kann keine sinnvolle Berufstätigkeit begründen. Viele Soldaten kommen aus dem Auslandseinsatz verletzt, traumatisiert oder im Zinksarg zurück. Sinnlose Befehle und menschenverachtende Rituale sind bei der Bundeswehr keine Ausnahme. Eine Umfrage hat ergeben: 80% der Soldat*innen würden diesen Beruf niemandem empfehlen, vor allem nicht den eigenen Kindern.

Die Bundeswehr hat ein Nachwuchsproblem. Deshalb ist sie auf allen Werbekanälen und in allen Medien präsent. Sie wirbt um Jugendliche und macht bei der Aufnahme keinen Unterschied, ob es sich um jugendliche Heranwachsende oder Volljährige handelt. Trotz scharfer Kritik aus dem In-­ und Ausland rekrutiert die Bundeswehr auch weiterhin unter 18-­Jährige. Demnach wurden von Januar bis November 2019 insgesamt 1534 Minderjährige von der Bundeswehr neu eingestellt – 974 davon als Freiwilligen Wehrdienst Leistende und 560 als Soldaten auf Zeit. 669 der Soldatinnen und Soldaten waren sogar nach Ablauf ihrer Probezeit beziehungsweise ihres Widerrufsrechts noch nicht volljährig. Laut Bundesregierung waren 288 der minderjährigen eingestellten Rekruten im vergangenen Jahr Mädchen. Seit Aussetzung der Wehrpflicht haben über 13.000 Minderjährige ihren Dienst bei der Bundeswehr angetreten.

Wir sagen: Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr!
Wir fordern, das Rekrutierungsalter für den Militärdienst auf 18 Jahre anzuheben sowie ein Verbot jeglicher Bundeswehrwerbung bei Minderjährigen. Unsere Kampagne wird getragen von einem breiten Bündnis verschiedener Organisationen und Zusammenschlüsse aus den Bereichen der Friedensbewegung, der Kirchen und der Gewerkschaften.
(Weitere Infos auf der Webseite https://unter18nie.de/.)

Normaler Arbeitgeber? Nochmal: In der Bundeswehr lernt man, Menschen zu töten und zu verletzen. Warum dabei sein? Krieg ist keine Lösung! Die aktuellen Konflikte (z.B. Nato gegen Russland; westliche Welt gegen Islamisten) können mit militärischen Mitteln nicht gelöst werden. Nachhaltig wirksam sind nur zivile Mittel, Dialog, gerechte Handelsbeziehungen und Völkerverständigung.

Wir fordern: Das viele Geld, das in die Bundeswehr investiert wird (aktuell, nach
Haushaltsbeschluss v. November 2019: über 50 Mrd. Euro), soll stattdessen in bessere
Bildung, bessere Pflege, besseren Nahverkehr und in Projekte der Völkerverständigung
investiert werden! Abrüsten statt Aufrüsten! Dafür werden wir in der Zeit v. 23.-­‐25.1. vor Ort Unterschriften sammeln.
Vom Veranstalter fordern wir eine Ausbildungs-­ und Studienmesse ohne
Bundeswehrwerbung!

Friedenspolitischer Gesprächskreis im DGB Marburg-­‐Biedenkopf / Bündnis Nein zum Krieg, 15.1.2020

Gegen den türkischen Einmarsch in Nordsyrien! Gegen Rechtsextremismus wie in Halle!

Unsere Stellungnahme v. 10.10.
In Marburg:

Oberhessische Presse vom 09. und 13.10.2019
Spontandemo: Solidarität mit Rojava und Halle
3000 Marburger stehen zusammen

Mit der Unterschriftenkampagne #wirallesagennein wird der Rückzug der türkischen Armee aus Syrien, ein sofortigen Exportstopp für Kriegswaffen in die Türkei und eine friedliche Lösung des Krieges in Syrien gefordert.
http://www.frieden-und-zukunft.de/
Aufruf zur Demo am 10.10. in Frankfurt
Flugblatt_10.10.2019

Unterschriftenaktion der Friedenskooperative

Zu den Hintergründen, Karin Leukefeld am 12.10. 2019:

siehe auch:
https://antikriegsbuendnismarburg.de/gelungene-sehr-informative-veranstaltung-mit-karin-leukefeld-am-21-2-2019-im-kerner

Pressemitteilung des Friedenspolitischen Gesprächskreises im DGB Marburg-­‐Biedenkopf / Bündnis Nein zum Krieg

Pressemitteilung

Am Samstag, den 12. Januar 2019:
Marburger Friedensinitiative setzt Kampagne gegen Aufrüstung fort

Mit einer Mahnwache setzt das Marburger Friedensbündnis seine Unterstützung der
bundesweiten Kampagne „Abrüsten statt Aufrüsten“ fort.
Dabei werden am kommenden Samstag, 12. Januar, an der Augustinertreppe in Marburg in der Zeit von 11 – 13 Uhr Unterschriften gesammelt und Gespräche angeboten.
Hintergrund der Aktion sind, wie Pit Metz für das „Bündnis Nein zum Krieg“ mitteilte, die
kürzlich beschlossene Steigerungen des Rüstungshaushalts, aber auch die unverminderte Fortführung deutscher Militäreinsätze, sowie die immer aggressiver auftretende Werbung für die Bundeswehr.

Da sich in diesem Jahr der deutsche Überfall auch Polen und damit der Beginn des Infernos des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal jährt, soll auch an die Aktion vom vergangenen 1. September am Deserteurdenkmal in Marburg angeknüpft werden, wo der Marburger Pfarrer Hans Horst Althaus unter dem Stichwort „Krieg ist die Hölle“ mit einer Visualisierung der Opferbilanz des 2. Weltkrieges ganztägig demonstriert hatte.
Thematisiert wird auch, wie das Militär sich bis heute in pervertierender Weise auf
christliche Symbole beruft, mit denen die Kriegswaffen versehen sind.

Das Bündnis hat seit Februar 2018 bereits über 2.000 Unterschriften für die Kampagne
„Abrüsten statt Aufrüsten“ gesammelt. Der Focus der Diskussion soll auf friedenspolitische Alternativen gerichtet werden, die einer zukunftsfähigen sozialen Infrastruktur zugute kämen:                                                                                  Ausreichende Mittel für Bildung, bezahlbares Wohnen, Krankenbetreuung, Pflege
bedürftiger Menschen und ein sozialverträglicher Umbau des Landes.

Zur Arbeit des Friedenspolitischen Gesprächskreise / Bündnis Nein zum Krieg:
https://antikriegsbuendnismarburg.de

Ein neues, ein glückliches, ein friedliches und erfolgreiches 2019

Schusswaffenwerbung im Express

Offener Brief an
die Redaktion „Marburger Magazin Express“
den Herausgeber  Norbert Schüren
die Verlagsleitung Katharina Deppe

Ihre Werbebeilage zu „Pyrotechnik“ der Fa. Fuchs in der Ausgabe 49/18

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großem Erschrecken haben wir, die Mitglieder des Bündnisses „Nein zum Krieg“, die oben erwähnte Werbebeilage im „Express“ 49/18 zur Kenntnis nehmen müssen.

Unter der Überschrift „Pyrotechnik“ vermutet man eigentlich die – unseres Erachtens zwar überflüssige, aber vergleichsweise harmlose – Ballerei mit Petarden, Leuchtraketen etc. in der Sylvester-Nacht. Was jedoch in diesem Faltblatt des Marburger Waffenhändlers Fuchs beworben wird, hat mit Sylvester-Knallerei so gut wie nichts zu tun. Geworben wird hier vielmehr nahezu ausschließlich für Handfeuerwaffen. Natürlich steht im Kleingedruckten, dass es sich lediglich um Schreckschusswaffen handele und dass diese Waffen „frei verkäuflich ab 18 Jahren“ seien. Aber so naiv können Sie nicht sein zu denken, dass sich Unter-18-Jährige von dieser Werbung nicht angesprochen fühlen.

Doch ob Sie es wahrhaben wollen oder nicht: Sie leisten mit der Verbreitung dieser Werbung einen wesentlichen Beitrag zu einer weiteren Brutalisierung und Militarisierung unserer Gesellschaft, in der Konflikte nicht friedlich geregelt, sondern gewaltsam ausgetragen werden, insbesondere unter jungen Menschen. Während einerseits in unserer Gesellschaft aus nachvollziehbaren Gründen darüber diskutiert wird, ob das Mitführen eines Messers – auch eines Teppichmessers – geahndet werden soll, propagieren Sie die Botschaft: Kauft Handfeuerwaffen! Diese sollen zwar nur „erschrecken“; doch ist erstens nicht nur jeder halbwegs Versierte ist in der Lage, aus einer Schreckschusspistole eine „scharfe“ Waffe herzustellen, es wird mit dieser Werbung zweitens auch die Hemmschwelle zum Gebrauch von Waffen insgesamt gesenkt – ein fatales Signal angesichts der verheerenden Auswirkungen von Waffenbesitz und Waffengebrauch, von dem wir fast täglich erfahren müssen.

Nun werden Sie vermutlich argumentieren, dass es sich ja hier um legale Werbung handele und dass Sie sich als kostenlos erhältliches Magazin über einträgliche Werbung finanzieren müssten. Das ist nachvollziehbar. Es sollten dabei allerdings Anstandsgrenzen beachtet werden. Mit der massiven Werbung für Schusswaffen unter dem Label „Sylvester-Pyrotechnk“ sind diese Grenzen weit überschritten.

Wir fordern Sie dringend auf, auf eine Verbreitung von Werbung dieser Art in Zukunft zu verzichten.

Mit bitteren Grüßen aus der Marburger Friedensbewegung
Johannes M. Becker   Pit Metz    Maximiliane Jäger-Gogoll

„Panzer und Raketen – verpulverte Moneten…“

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Der Bundestag wird im November in 2. und 3. Lesung über den künftigen Militärhaushalt (gegenwärtig 38,5 Mrd. Euro) debattieren. Der Entwurf der Ministerin von der Leyen sieht eine Steigerung auf 42,9 Mrd. Euro für 2019 vor. Das ist erst der Einstieg in das von der Nato proklamierte Ziel, 2 % des Bruttoinlandsprodukts fürs Militär zur Verfügung zu stellen. Die bis 2025 vorgesehenen Steigerungen summieren sich auf zusätzliche 91,01 Mrd. Euro!

Wozu die Aufrüstung? Von wem wird unser Land bedroht?

Wozu braucht die Bundeswehr ein „neues Fähigkeitsprofil“?

Haben Militäreinsätze die Welt sicherer gemacht?

Sind sie nicht eher Ursache von Elend, Hunger, Vertreibung und Flucht?

Wem nützt die Beteiligung an einem neuen Kalten Krieg?

Die Rüstungskonzerne reiben sich die Hände, Truppenausrüster und Waffenschmieden stehen in den Startlöchern. Soziale Aufgaben sind unterfinanziert. Einige wenige Beispiele:

Tausende marode Schulgebäude warten auf Sanierung, den Kommunen fehlt das Geld!

In den Bildungseinrichtungen, Kitas, Schulen, Unis fehlen hunderttausende Fachkräfte!

Personalmangel in Kliniken und der Altenpflege: Die Kolleg*innen arbeiten am Anschlag!

Mit der geplanten Ausweitung der Militärausgaben würde nicht nur enorm viel Geld verbrannt, das uns dringend fehlt. Die angekündigte Aufrüstung ist auch Teil einer verfehlten und gefährlichen Politik, die zur weiteren Destabilisierung in Europa und Konfrontation gegen Russland führen würde. Wir brauchen aber eine Politik, die faire Beziehungen, Entspannung und Friedenssicherung zum Ziel hat, nicht die Steigerung von Vernichtungspotential!

Abrüsten statt aufrüsten ist das Gebot der Stunde!

Wir appellieren an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags:

Wirken Sie mit an einer Sicherheitspolitik der gegenseitigen Abrüstung!

Sorgen Sie dafür, dass nicht die Militärausgaben erhöht werden, sondern die Mittel für eine zukunftsfähige Infrastruktur,

insbesondere für Bildung, bezahlbares Wohnen, Pflege bedürftiger Menschen und für einen sozialverträglichen ökologischen Umbau unseres Landes!

Rüstungshaushalt bis 2025:

Quelle: Fähigkeitsprofil der Bundeswehr (nach Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.)

Seit Februar haben in Marburg uns fast 2.000 Menschen ihre Unterschriften gegeben für den Appell: Abrüsten statt Aufrüsten! Bitte unterstützen Sie diesen Appell!

Verantw.: Friedenspolitischer Gesprächskreis im DGB Marburg-Biedenkopf / Bündnis Nein zum Krieg

Wir unterstützen Demo und Kundgebung am Freitag

#wirsindmehr

Das Bündnis Nein zum Krieg hat dem Oberbürgermeister / Magistrat heute seine Unterstützung für die Demo und Kundgebung am Freitag zugesagt. Das Schreiben von Thomas Spies hatte folgenden Wortlaut:

„Die Stadtverordnetenversammlung und der Magistrat laden für Freitag, 7. September, zwischen 17 und 19 Uhr zu einer Demonstration und Kundgebung zu den Vorfällen in Chemnitz, für das staatliche Gewaltmonopol und gegen ausufernden Rechtsextremismus ein. Nach einem Gang vom Erwin-Piscator-Haus zum Marktplatz soll dort kurz gesprochen werden und dabei das ganze Spektrum der Marburger Zivilgesellschaft repräsentiert sein.

Gerne möchten wir Sie als Organisation, Verein, Initiative oder Unternehmen dafür gewinnen, sich an dieser Dokumentation der demokratische Einigkeit in Marburg zu beteiligen. Sollten Sie das Anliegen unterstützen, so wären wir Ihnen dankbar, Sie als zivilgesellschaftliche Unterstützter im Aufruf zur Demonstration nennen zu dürfen. Eine entsprechende Auflistung würden wir am Donnerstag auch der örtlichen Presse zur Verfügung stellen (…)“

 

Marburger Friedensbewegung begrüßt Entscheidung für Gedenkinstallation „Verblendung“ im Schülerpark“ – Kritik an mangelnder Aufarbeitungsbereitschaft der Jägerkameraden

Erklärung des friedenspolitischen Gesprächskreis des DGB und des Bündnis „Nein zum Krieg“

„Mit ihren öffentlichen Äußerungen (O.P. v. 12.6.18) belegen Vertreter der Kameradschaft Marburger Jäger abermals, dass sie trotz aller öffentlichen Diskussionen und Aufarbeitungsbemühungen seitens der Stadtgesellschaft nicht bereit sind, sich kritisch mit den Untaten auseinanderzusetzen, die von der Militäreinheit Marburger Jäger im 19. und 20. Jahrhundert begangen worden sind. Wie die Geschichtswerkstatt erforscht hat, war sie beteiligt an der Zerschlagung der Pariser Commune 1871, der Niederschlagung des „Boxer-Aufstandes“ in China 1900/01, am Völkermord an den Herero und Nama in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika 1904-1907, heute Namibia, am Massaker an der Zivilbevölkerung im belgischen Dinant 1914 und der Erschießung demonstrierende Arbeiter im schlesischen Königshütte 1919.

Die Geschichte der Stadt Marburg, jahrzehntelang Garnisonsstandort, verpflichtet zu öffentlicher Aufarbeitung von Gewalttaten, Kriegsverbrechen, Militarismus und Krieg. Das Jägerdenkmal im Schülerpark, in den 1920er Jahren errichtet, um die Untaten der Jäger zu glorifizieren und jüngere Generationen auf Krieg und Revanche einzuschwören, ist der geeignete Ort für eine Gedenkinstallation, die sich kritisch mit der Jägergeschichte auseinandersetzt. Ein solches Denkmal ist ein weiterer und besonderer Schritt in den Bemühungen der Stadt, die dunklen Seiten der Stadtgeschichte aufzuarbeiten.

Der von der Jury ausgewählte Entwurf „Verblendung“ von Heiko Hünerkopf setzt die Intention des Stadtparlamentsbeschlusses, in ‚Kommunikation und Konfrontation‘ mit dem Jägerdenkmal im Schülerpark den Opfern der Untaten der „Marburger Jäger“ einen räumlichen Ausdruck zu verleihen und ein sichtbares Zeichen für Frieden und Völkerverständigung zu setzen, überzeugend um. Die Installation ist weithin sichtbar, irritiert, informiert und lädt zu weiterer kritischer Auseinandersetzung ein. Der Titel ‚Verblendung‘ verweist auf die kritisierte Ideologie eines scheinbar unpolitischen Totengedenkens, das in Wahrheit von militaristischem und revanchistischem Denken durchzogen ist.

Der erneute Versuch der Jägerkameraden, sich in der Öffentlichkeit so darzustellen, als wollen sie vermeintlich unpolitisch lediglich alle Kriegstoten betrauern und seien das Opfer einer linken oder sonstigen Verschwörung, ist ein durchschaubares Manöver, das von den Erkenntnissen über die Untaten und verbrecherische Seite der Marburger Jäger sowie von der eigenen problematischen Traditionspflege ablenken soll.“

Für den Friedenspolitischen Gesprächskreis
im DGB Marburg-Biedenkopf / Bündnis Nein zum Krieg