Internationaler Tag gegen Naturzerstörung durch Krieg

28.10.20 Presseerklärung Internationaler Tag für die Verhütung der Ausbeutung der Umwelt in Kriegen und bewaffneten Konflikten als Pdf

Im November 2001 wurde der Tag gegen Naturzerstörung durch Krieg von den
Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Seither wird an jedem 6. November daran
erinnert.
Wir alle kennen die Bilder entlaubter Bäume, die das Versprühen von Agent Orange
durch die USA während des Vietnamkrieges in den dortigen Wäldern zurückgelassen
hat.
Irakische Truppen haben während des Golfkrieges in Kuwait 1990 und 1991
absichtlich Hunderte Ölquellen angezündet und mehrere Millionen Barrel Rohöl in
den Persischen Golf geleitet.
Auf dem Balkan wurden panzerdurchdringende Geschosse eingesetzt, deren Kern
Uran enthält. Die Explosion setzt Wolken von Radioaktivität frei.
Im syrischen Bürgerkrieg wurden durch den Beschuss von Erdölraffinerien Böden
verseucht und das Grundwasser kontaminiert.
Die Liste ähnlicher Beispiele, die zeigen, dass auch die Natur zum Kriegsopfer wird,
ließe sich noch lange fortsetzen.
Das Marburger Bündnis Nein zum Krieg möchte gemeinsam mit der Marburger
Gruppe der Fridays for Future darauf aufmerksam machen, dass durch kriegerische
Auseinandersetzungen nicht nur Menschen zu Abertausenden zu Tode kommen,
sondern dass auch die Überlebenden durch die Zerstörung ihrer natürlichen
Lebensgrundlagen noch Jahrzehnte lang an den Folgen von Krieg und
Militäreinsätzen zu leiden haben.
Der ökologische Fußabdruck aller Armeen, auch wenn sie den Krieg nur üben, ist
desaströs. Allein das Bundeswehrwaffensystem Tornado emittiert pro Flugstunde
zwischen 6 und 18 Tonnen CO2.
Bei den im Dezember anstehenden Haushaltsdebatten im Deutschen Bundestag sollen
die „Verteidigungskosten“ weiter in Richtung auf 2% des BIP angehoben werden: 40
Milliarden Euro zusätzlich für das Militär, enorme finanzielle Mittel, die für soziale
Aufgaben, für den Ausbau der Infrastruktur und die Unterstützung einer
sozialökologischen Wende fehlen.
Wir fordern ein Umdenken: Abrüsten statt Aufrüsten. Wir lehnen die Anschaffung
bewaffneter Drohnen ab und sagen NEIN zur nuklearen Teilhabe.
Unser Planet Erde muss für uns alle erhalten bleiben im Rahmen von
Kooperation, Gleichberechtigung der Völker, eines fairen Interessenausgleichs und
Entwicklungsgarantien für die Schwachen.

Marburger Bündnis Nein zum Krieg
Fridays for Future Marburg