Friedenstag, Veteranentag oder Tag der Kriegslügen?

Am Freitag, den 14. November diskutiert der Kreistag des Landkreises Marburg-Biedenkopf drei konkurrierende Anträge, in denen unterschiedliche Ein- und Wertschätzungen zu Soldatentum und Militär deutlich werden.

Der Antrag der Regierungskoalition aus SPD und CDU trägt den Titel „Ausrichtung eines jährlichen Veteranentages am Bundeswehrstandort Stadtallendorf„. Der Antrag der Fraktion Die Linke ist mit der etwas sperrigen Überschrift „Ausrichtung eines jährlichen, kreisweiten Friedenstags am 21. September (UN-Weltfriedenstag) am Standort der Kreisverwaltung und an anderen Orten in kooperierenden Städten und Gemeinden (z. B. dem Bundeswehrstandort Stadtallendorf) – anstelle eines Veteranentags“ versehen. Der Einzelabgeordnete Frank Michler vom Bündnis „Weiterdenken Marburg“ überschreibt seinen Antrag mit „Tag der Kriegslügen – Gedenktag zur Kriegsprävention statt Veteranentag„.

Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ bezieht in einem offenen Brief an die Kreistagsabgeordneten öffentlich Stellung gegen das Vorhaben der Großkoalitionäre. 

Veteranentag aktuelle Fassung – Offener Brief Kreistag 2025

Antrag der Fraktionen CDU und SPD ‚Ausrichtung eines jährlichen Veteranentages
am Bundeswehrstandort Stadtallendorf‘

Marburg, 14.11.2025

Offener Brief

Liebe Mitglieder des Kreistages, sehr geehrte Damen und Herren,

Wir möchten Sie bitten, über diesen Antrag noch einmal kritisch nachzudenken.
Das eilfertige Bemühen, dem Militär eine herausragende Stellung in unserer Gesellschaft zu verschaffen, wird hier auf peinliche Weise deutlich. Die Grundlage ist unseriös, und die Berufung auf das ‚Bild des Staatsbürgers in Uniform‘ substanzlos. Der Kreistag darf nicht zur einseitigen Aufwertung der Bundeswehr gegenüber den zivilen Bereichen unserer Gesellschaft aufrufen, und er darf nicht Schützenhilfe für die Militarisierung des öffentlichen Lebens leisten!

Im Einzelnen:
Der Antrag beruft sich auf einen Beschluss des Bundestages v. 23.4.24. Dort heißt es:
„In Deutschland gelten diejenigen Frauen und Männer in Uniform, die gedient haben, diejenigen die derzeit aktiv dienen und diejenigen, die in der Reserve bereitstehen als Veteraninnen und Veteranen der Bundeswehr. Sie verdienen Respekt, Anerkennung und Würdigung…“

Nach linguistischer Übereinkunft werden im Deutschen altgediente Soldaten, zumal solche, die aus einem Einsatz zurückgekommen sind, als Veteranen bezeichnet. Andere nicht. Die ‚Veteranen‘ dieses Antrags verdanken ihre Existenz dem Tagesbefehl der seinerzeitigen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen v. 26.11.2018, in dem der Wortinhalt willkürlich umdefiniert und über die im Wort gemeinte Personengruppe hinaus ausgedehnt wurde.
‚Aktive‘ sind nicht Veteranen! ‚In der Reserve Bereitstehende‘ ebenso wenig! Auch die Millionen Wehrpflichtiger, die seit 1957 zur Bundeswehr mussten, sind keine Veteranen! Selbst wenn sie die Erinnerung an verlorene Zeit, Gammelei, willkürliche Befehle und Alkoholkonsum teilen mögen.
Für die knapp 3 Millionen Männer übrigens, die in den Streitkräften der DDR gedient haben, gilt nicht, dass sie Respekt, Anerkennung, Würdigung verdienen. Es war die falsche Seite.

Was ist der Zweck dieser semantischen Manipulation? Sie soll Verbundenheit im soldatischen Tun suggerieren: der Alten mit den Jungen, der Wehrpflichtgen mit den Berufs- und Zeitsoldaten, der an Auslandseinsätzen Beteiligten und der gegen ihren Willen zum Dienst Gezogenen. Alle verbunden in Kriegsbereitschaft, im äußersten Fall der Bereitschaft, das Leben zu opfern, so gebührt ihnen Respekt, Anerkennung, Würdigung. Einheiten lassen an diesem Tag mit entsprechendem Zeremoniell Reservisten öffentlich ihre Gelöbnisse wiederholen. Es geht um den
Mythos der Verbundenheit mit unserer Armee. Der ‚Veteranentag‘ hat die Aufgabe, in der Bevölkerung Zustimmung und Bewunderung für die Bundeswehr und das Militärische zu produzieren – und der Kreistag hat jetzt die Chance mitzuwirken am Mythos der Verbundenheit der Bevölkerung mit unseren -kriegsbereiten Jungs! Diese Verbundenheit ist aber eine Fiktion, und die Zustimmung zu einem ‚Veteranentag‘ macht den Mythos nicht glaubhafter.

‚Veteran‘ kann nicht sein, wer den Kriegsdienst verweigert hat, Zivildienstleistender war und Lebenszeit gegeben hat für ernsthafte, der Gesellschaft nützliche Arbeit, die ohne sein Zutun gefehlt hätte. Er hat nur ‚Ersatzdienst‘ geleistet. Hätte nicht gerade er Respekt, Anerkennung und Würdigung verdient? Und was gilt für ehemalige Bundeswehrsoldaten, denen das Gewissen erst später schlug, die aber das Anerkennungsverfahren als Kriegsdienstverweigerer schafften?

Niemand hätte etwas dagegen, den (im Antrag gendergerecht benannten!) Soldaten an einem besonderen Tag ein besonderes Nachdenken über ihre Rolle als Staatsbürger in Uniform im demokratischen Staat zu ermöglichen, die Bundeswehr hat hier durchaus eine Bringschuld gegenüber der Zivilgesellschaft. Aber der Antrag beschwört das ‚Leitbild des Staatsbürgers in Uniform‘ lediglich, um öffentliche Wertschätzung einzufordern; damit wird das Selbstdarstellungsinteresse der Truppe, insbesondere der ‚Division Schnelle Kräfte ‚am Standort‘ bedient.

‚Am Standort‘ – das ist Militärjargon und reduziert den Blick auf die militärische Nutzung der Gemeinde Stadtallendorf. Verkehrte Welt: als wäre es das Militär, das unser Land am Leben erhält und lebenswert macht! Sind es nicht die zahllosen, aufopferungsvoll arbeitenden Menschen in den sozialen Diensten vom Kindergarten bis zum Pflegeheim, von der Klinik bis zur Universität, von Katastrophenhilfe und Feuerwehr bis zur Polizei? Und sind es nicht die Menschen, die mit ihrer alltäglichen Arbeit die Wirtschaft am Laufen halten, Menschen mit vielfältigsten Herkunftsgeschichten?

Die Antragsteller versuchen, eine Analogie zum Volkstrauertag herzustellen. Die zentrale Gedenkstunde im Bundestag steht 2025 unter dem Motto: „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“. Das Motto der ‚Division Schnelle Kräfte‘, die den ‚Standort Stadtallendorf‘ prägt und teil hat am größten ‚Kriegsertüchtigungsprogramm‘ der neueren deutschen Geschichte, heißt aber „einsatzbereit – jederzeit – weltweit“ – und was für eine Friedensperspektive geht von einem Großverband aus, dessen Marschmotto ‚In Treue fest‘ eine patriotische Formel aus der Kaiserzeit des 19.Jahrhunderts beschwört?

Respekt, Anerkennung und Würdigung können auch fragwürdige Kategorien sein, wie das Beispiel des deutschen Obersten zeigt, der in Afghanistan die Bombardierung von 150 Zivilisten befahl, die mit der Verteilung von Sprit aus havarierten Tankfahrzeugen beschäftigt waren. Nicht nur wurde er von einem Gericht für unschuldig befunden, sondern von seinen Vorgesetzten sogar für seine Leistungen zum General befördert.

Zusammengefasst: Dieser Antrag gibt das falsche Signal. Es ist nicht die Kriegstüchtigkeit, die durch Aktionen der Aufwertung des Militärischen ‚im Stadtbild‘ gestärkt werden muss, es ist das zivilisierte, friedliche Zusammenleben in unseren Kommunen.
Wenn der Kreistag etwas deutlich hervorheben und unterstützen sollte, dann ist es die Arbeit für Völkerverständigung mit dem Ziel eines dauerha^ friedlichen Zusammenlebens, wie sie auch von den vielen Menschen geleistet wird, die in den Städtepartnerschaften in unserem Kreis aktiv mitarbeiten.

Wir bitten Sie, den Antrag nicht anzunehmen. Wägen Sie noch einmal ab.
Und greifen Sie gerne die Vorschläge auf, die in den Konkurrenzanträgen eingebracht werden!

Mit freundlichen Grüßen
für das Marburger Bündnis ‚Nein zum Krieg‘

Dr. Ilina Fach, Carmen Gonzales,
Erwin Junker, Pit Metz,
Dr. Stephan Nolte, Erika Richter,
Ortwin Schäfer, Ralf Schrader,
Karin Schwalm, Rüdiger Stolzenberg , Christa Winter

 

Antikriegstag / 9. Marburger Forum

Leserbriefe

Rede von Prof. Dr. Christoph Butterwegge (Politikwissenschaftler)

Rede von Aladin Atalla (Deutsch Palästinensische Familien in Marburg)

Eröffnung Pfarrer Ulrich Biskamp, Anmerkungen Moderatorin Karin Schwalm, Arabischer Chor unter der Leitung von Faleh Khaless, Grußworte Dr. Thomas Spies, Oberbürgermeister Marburg

Weiterleitung auf YouTube

 

 

Quellen: Alle Beiträge u.a. zum 9. Marburger Friedensforum auf dem Kanal:

Weiterleitung auf YouTube

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Flyer
Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ Marburg, 25.08.2025
Pressemitteilung: Kundgebung am Antikriegstag – Friedensfähigkeit statt „Kriegstüchtigkeit“
Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ lädt ein zur Antikriegstags-Kundgebung am Montag, 01.09.25, 17.00 Uhr, am Deserteur-Denkmal in der Frankfurter Straße.
Inhaltlich wird es um Forderungen wie Friedensfähigkeit statt „Kriegstüchtigkeit“ sowie die Einstellung von Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete, insbesondere an die Ukraine sowie Israel gehen. Geworben wird zudem für Unterschriften für den bundesweiten „Berliner Appell“, der sich gegen die Aufstellung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland ausspricht.
Hauptredner wird Gewerkschaftssekretär Ulf Immelt sein.
Grußworte werden Jan Schalauske, Die Linke, und Lasse Wenzel, Vorsitzender des Kinder- und Jugendparlamentes (KiJuPa) Marburg, sowie Vertreter:innen der DIDF-Jugend, des Internationalen Jugendvereins sowie „Seebrücke“ halten.
Im Zusammenhang mit dem Antikriegstag findet am darauffolgenden Sonntag, 07.09.25, 14.30 Uhr, das 9. Marburger Friedensforum auf dem Kirchhof der Lutherischen Pfarrkirche statt. Hauptredner wird der Politikwissenschaftler und Armutsforscher Prof. Dr. Christoph Butterwegge sein.

Rüdiger Stolzenberg
Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“


 

1. September 2022: Antikriegstag – Nie wieder Krieg!

65 Jahre Antikriegstag – auch in Marburg wurde an die Schrecken des Ersten und Zweiten Weltkriegs erinnert und auf die Folgen von Krieg und Gewalt in der Folgezeit bis heute aufmerksam gemacht. Was Krieg für die unmittelbar und mittelbar Betroffenen bedeutet, sehen wir aktuell an den Kriegen in der Ukraine und im Jemen. Wir sehen es auch in Afghanistan, in Mali, im ehemaligen Jugoslawien oder in Syrien.

Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ und DIE LINKE Marburg-Biedenkopf bekräftigten mit einer Gedenkveranstaltung am Deserteurdenkmal in der Frankfurter Straße in Marburg die Forderungen: Nie wieder Krieg! Frieden schaffen ohne Waffen. Verhandeln statt Schießen. Abrüsten statt Aufrüsten. Weiterlesen

5. Marburger Friedensforum am Sonntag 29. August von 15-18 Uhr. Als Hauptrednerin spricht die bekannte Theologin Margot Käßmann.

Ort der Veranstaltung: Lutherischer Kirchhof, bei Regen in der Kirche. Flyer

Zum 5. Mal jährt sich in diesem Jahr das Marburger Friedensforum,
das in der Tradition des Antikriegstages am 01. September steht.
Am 01. September 1957 wurde in der BRD der Antikriegstag ins Leben
gerufen. Das Datum erinnert an den deutschen Überfall der Nazi- Wehrmacht auf Polen am 01. September 1939.
Als Hauptrednerin wird die bekannte Theologin Margot Käßmann zur:
„Denkkonversion“ sprechen. Ein „weiter so“ in der Politik wird es nicht geben können, wenn die sozial-ökologische Wende als auch eine andere Friedenspolitik gelingen soll. Der zweite Redner Dr. Witich Roßmann, langjähriger Erster Bevollmächtiger der IG-Metall, wird zum Thema: „Rüstungskonversion“ sprechen. Wie kann Rüstung in die Herstellung umweltfreundlicher und sozialer Produkte umgewandelt und Rüstungsexporte beendet werden. Die Redebeiträge mit Diskussion werden moderiert von Anne Maximiliane Jäger-Gogoll und Pit Metz unter dem Motto: “Was nützt dem Frieden?“. Aktuelle Themen, die zukünftig die Welt bewegen werden.
Grußworte und politische Positionen werden von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Mitglieder von Fridays for Future sowie von Greenpeace vorgetragen.
Der gebürtige Marburger Robert Oberbeck wird mit Sängerin Anita Naumann die Veranstaltung mit Folk und Liedern aus der Friedensbewegung umrahmen.
Neben Informationsständen mit Beiträgen aus der aktuellen Arbeit, werden auch Kaffee und Kuchen sowie andere Getränke angeboten.
Alle sind zu dieser Veranstaltung unter Beachtung der Corona-Regeln eingeladen. Interessierte können sich in der Friedensarbeit engagieren.
Veranstaltet wird das Friedensforum vom Marburger Bündnis: „Nein zum Krieg“, einem Zusammenschluss von zahlreichen Organisationen, Initiativen, Vereinen, Wissenschaftler/innen, Parteien und dem DGB mit seinen Einzelgewerkschaften.

Interview mit ICAN-Marburg, Radio Unerhört

Antikriegstag in Marburg
Fast ist es schon eine gute Tradition, dass die Marburger Friedensbewegung anlässlich des Antikriegstages am 1. September ein Friedensforum vor der Lutherischen Pfarrkirche in der Oberstadt veranstaltet.
Anlässlich der 75. Jährung der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki bot sich als Schwerpunktthema die Atomwaffenfrage an. Zu den Menschen, die sich für die völlige Abschaffung von Atomwaffen engagieren, gehört die Organisation ICAN, die International Campaign to abolish nuclear weapons. Die gibt es übrigens auch in Marburg, wo wir sie denn auch interviewt haben.

Quelle: https://www.freie-radios.net/104436
s.a. ICAN-Rede beim Osterspaziergang 2019 von Sabina Galic und Judith Butzer

4. Marburger Friedensforum am 6. September 2020

Abrüsten statt Aufrüsten – Sicherheit neu denken

4. Marburger Friedensforum

am Sonntag, den 6. September 20 auf dem Lutherischen Pfarrhof

Beginn: 15.00

Liebe Mitmenschen,

in diesem Jahr jähren sich die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zum 75. Mal.

Dies darf nie wieder geschehen. Wir sagen deshalb NEIN zu US-amerikanischen Atomwaffen auf deutschem Boden.

NEIN zu atomar bestückten Drohnen.

Die Bundesregierung muss endlich den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen unterzeichnen.

Programm:

13.00 Uhr Aufbau

14.00 Uhr Einlass unter Beachtung der Hygienevorschriften mit musikalischer Begleitung

15.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung durch Pit Metz, DGB-Kreisvorsitzender MR-Biedenkopf Grußworte

15.30 Uhr Norman Paech, em. Professor für Völkerrecht zum Thema:

Atomwaffen und UN-Atomwaffenverbotsvertrag,

anschließend Fragen und Diskussion

17.00 Uhr Musik: Robert Oberbeck mit Anita Naumann

Angebot für die Kinder: Erzählkünstler Philipp Layer

18.15 Uhr Friedensgebet und Abschluss

Zum Marburger Friedensforum rufen auf:

AK Linke Christinnen und Christen ++ attac Marburg ++ Arbeitskreis Marburger Wissenschaftlerinnen für Friedens- und Abrüstungsforschung ++ BUND ++ Bündnis 90 Die Grünen Stadt- und Kreisverband, Stadtverordneten- und Kreistagsfraktion ++ Bündnis Jugend gegen Krieg ++ Christliche Friedensinitiative MR ++ DFG/VK MR ++ DGB Kreis Marburg-Biedenkopf /Bündnis Nein zum Krieg ++ DIDIF ++ Fridaysforfuture MR ++ GEW MR-Biedenkopf ++ Humanistische Union MR ++ ICAN CAMPUS MR ++ IGBCE Ortsgruppe MR ++ International Justice Mission ++ Kulturhorizonte MR ++ Die Linke MR-Biedenkopf und Stadtverordnetenfraktion ++ Marburger Forum Fördergemeinschaft Friedensarbeit ++ MICHA-Initiative Lokalgruppe MR ++ Naturfreunde Marburg ++ Netzwerk Kerner ++ Ökumenisches Friedensgebet ++ Pax Christi Gruppe Marburg ++ Parents4future ++ Runder Tisch der Religionen ++ SDAJ Marburg ++ SDS.dielinke Marburg ++ SPD MR und SPD-Stadtverordnetenfraktion ++ ver.di Bezirk Mittelhessen ++ VVN/BdA Marburg ++ Weltladen Marburg / Initiative solidarische Welt e.V. ++ Initiative „200 nach Marburg“ + (und weitere)

verantwortl.: DGB Kreis MR-Biedenkopf, Bahnhofstr. 6, 35037 MR

Bitte beachten Sie unser Hygienekonzept: bitte hinterlegen Sie Ihre Adresse, achten Sie auf die Abstandspflicht (1,5m) und tragen Sie beim Kauf von Kuchen und Getränken eine Maske. Danke.

 

75 Jahre – Hiroshima und Nagasaki mahnen. Für das UN-Atomwaffenverbot!

Flyer Stadtaktion Hiroshima

Karin Schwalm (Friedenspolitischer Gesprächskreis, von links), Maren Voigt (ICAN Marburg), Kristin Stressenreuter (ICAN Marburg) und Stadträtin Kirsten Dinnebier vor einem Hiroshima-Plakat am Marburger Hauptbahnhof. Quelle/Foto: Tobias Hirsch, Oberhessische Presse Marburg

Frieden ist nicht nur ein Wort. Wir projizieren ihn in die Welt

Wollen wir nachhaltig Frieden, Menschenrechte und Klimaziele verknüpfen, muss ein Umdenken erfolgen. Wir fordern die Politiker der Bundesregierung auf, in vier Bereichen national und international auf ein Verbot zu dringen:

1. Von Uran- und Thorium-Abbau samt Verladung,

2. der Produktion von Brennstäben und AKWs weltweit

3. der Verwendung von Abfallprodukten der AKWs zur Herstellung von Depleated Uranium-Bomben

4. des Baus von Atombomben, Mini-Nukes, und Trägerwaffen

5. von unter- und oberirdischen Tests.

Zu 1) Bei indigenen Völkern gibt es bis zu 70% Uranvorkommen. Die Nahrungsmittel und Wasser werden in diesen und allen anderen Abbaugebieten vergiftet, Menschen bei der Arbeit verstrahlt und krank (Krebs-, Genschäden). Zudem werden sie ihrer Menschenrechte und kulturellen Traditionen beraubt (z.B: USA: Bikini-Atoll, China: Uiguren, Sowjetunion, Indien, Nordkorea). Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass kein Uran oder Schwermetall Thorium mehr abgebaut werden, dass sie sich international für eine Unterstützung aller indigenen Völker einsetzt, die ihrer Menschenrechte und Rechte auf Leben, ihrer Kulturtradition beraubt wurden, für deren Entschädigung und Bezahlung ihrer medizinischen Versorgung als Opfer von Atomwaffentests und des Uranabbaus

Zu 2) Die AKWs sollen zwar in Deutschland bis 2024 abgeschaltet werden, aber die Produktion von Brennstäben wurde nicht verboten. Diese macht es aber möglich, Atomwaffen zu produzieren.-

Zu 3) der Einsatz von depleated uranium-Bomben hat überall, wo die Bomben tief in den Boden eindrangen, Wasserschichten vergiftet und bei der Bevölkerung Genschäden und Krebserkrankungen hervorgebracht (Siehe z.B. ehem. VR Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Syrien)

Zu 4) Weltweit gibt es immer noch 15.000 Atomwaffen, obwohl die Explosion bereits einer einzigen Atombombe über einer Großstadt Millionen Menschen töten und im Umfeld verstrahlen kann. Der Einsatz von 100 Atomwaffen würde das globale Klima nachhaltig aus den Fugen bringen, wie das bereits mit den Atombombentests der Fall ist. Die Landwirtschaft würde zusammenbrechen, Milliarden Menschen müssten hungern, eine humanitäre Hilfe wäre unmöglich. Der Bau von Atombomben und Mini-Nukes und von kostspieligen Trägerwaffen macht deren Einsatz umso wahrscheinlicher, wie deren Verwendung automatisiert wird. Daher ist ein Verbot dieser Waffen angesagt. Sicherheit ist nicht durch mehr Waffen möglich, sondern durch grundlegende Abrüstung.

Zu 5) Deshalb fordern wir:

eine Ächtung von Atombombentests unterirdisch und oberirdisch, die die Natur und das Klima verändern
eine Abrüstung statt Aufrüstung
statt 2% des Bruttoinlandprodukts für Rüstung auszugeben, fordern wir eine deutliche Erhöhung der Ausgaben für soziale, medizinische und kulturelle Zwecke
– ein Einfrieren und Senken der Militärausgaben
– einen Verzicht auf die Anschaffung neuer Trägersysteme und Anwendung von Mini-Nukes,
– einen Verzicht auf atomwaffenfähige Drohnen
– eine Ächtung und ein Verbot von Depleated Uraniumbomben, welche die Gewässer, Land und Menschen auf Jahrtausende hin vergiften, zum Anstieg der Krebsrate und genetischen Schäden führen
– einen Verzicht auf Auslandseinsätze der Bundeswehr
einen Betritt Deutschlands zum UN-Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen. 122 Staaten stimmten bei den Vereinten Nationen für das historische Abkommen, das neue völkerrechtliche Instrumente zu einer Welt bietet, die immer noch auf Abschreckungs- und Aufrüstungspolitik setzt, die unseren Planeten wie nie zuvor bedroht, zumal sich der Krieg automatisiert und es gewollt oder ungewollt zu einer Katastrophe kommen kann.
Eine Beendigung der nuklearen Teilhabe Deutschlands bedeutet den Entschluss,
1. US-Atomwaffen aus Büchel abzuziehen, die US-Base in Ramstein, von der alle US-Kriege logistisch geführt wurden, aufzuheben,
2. Verhandlungen mit Belgien, Italien, Niederlande, Türkei zu führen, die US-Atomwaffen auf ihrem Boden nicht mehr zu dulden,
3. mit Staaten zu verhandeln, ihr eigenes Atomwaffenarsenal zu verschrotten. Zu Staaten mit nuklearen Allianzen zählen China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Israel, Nordkorea, Pakistan, Russland, USA,
4. Mit Staaten, wie Albanien, Australien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Griechenland, Island, Japan, Kanada, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanen, Südkorea, Ungarn und Tschechien. Mit ihnen ist zu verhandeln, dass sie ihre nuklearen Allianzen in Abstimmung mit der Entsorgung des Atomwaffenarsenals aller Staaten aufgeben. Dadurch wäre eine unumkehrbare Abrüstung gegeben.

Wir fordern eine Ächtung der Atomwaffen oder DU-Munition als völkerrechtswidrige Massenvernichtungswaffen. Das Verbot von biologischen, chemischen Waffen 1972, 1993, von Landminen 1997, Streumunition 1008 und von Atomwaffen 2017 schließt die Lücke im Völkerrecht. Das neue Abkommen des Völkerrechts verbietet, Atomwaffen zu entwickeln, zu testen, zu produzieren, zu transportieren, zu lagern, einzusetzen oder damit zu drohen, weiterzugeben, die Atompolitik zu unterstützen, zu ermutigen, zur Beteiligung zu veranlassen.

Tritt ein Atomwaffenstaat dem Vertrag bei, verpflichtet er sich, sein Arsenal nach einem rechtsverbindlichen, zeitgebundenen Plan unumkehrbar zu zerstören. Staaten, in denen Atomwaffen von verbündeten Atomwaffenstaaten stationiert sind, müssen diese innerhalb einer Frist abziehen. Der Vertrag tritt in Kraft, sobald 50 Staaten ihn ratifizieren.

– eine Verurteilung all jener Länder, die diese DU-Munition oder andere Atom-Waffen eingesetzt haben, als Kriegsverbrecher und zur Entschädigung aller Länder, in denen sie eingesetzt wurden
Sicherheit für alle Gattungen, die Erde, das Klima ist das Ziel des Atomwaffenverbotsvertrags. Drei Staatenkonferenzen zu den humanitären Folgen von Atomwaffen 2013 und 2014 lieferten alle Erkenntnisse über die Gefahren, die Atomwaffen mit sich bringen und machten die Notwendigkeit deutlich, sie völkerrechtlich zu ächten, weil Atomwaffen nicht sicher sind, egal, in wessen Händen sie sich befinden. Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen wurde 2007 gegründet. ICAN-Aktivisten bauten eine globale Opposition gegen Atomwaffen auf und schlossen enge Partnerschaften mit gleichgesinnten Regierungen. 2010 schlossen sich die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung der nuklearen Abrüstung an. Seit 2012 schlossen sich der humanitären Initiative der Schweiz im Namen von 16 Nationen bis 2015 159 von 193 Staaten dem humanitären Aufruf zu den Folgen von Atomwaffen an. 2013 veranstaltete Norwegen die erste Konferenz zu den humanitären Folgen von Atomwaffen, auf deren wissenschaftlichen Grundlagen die Grundlage für ein Verbot von Atomwaffen zusammengetragen wurden. 128 Staaten, auch MinisterInnen, UN-Organisationen sowie von ICAN koordinierte zivilgesellschaftliche Vertreterinnen nahmen teil. Humanitäre Organisationen warnen, dass sie nach einem Atomwaffeneinsatz nicht in der Lage seien, angemessen zu reagieren. 2014 ist Mexiko Gastgeber der zweiten Konferenz zu den humanitären Folgen von Atomwaffen, zu der 146 Nationen kamen. In Wien kamen zum selben Ziel 158 Staatsdelegierte aus aller Welt zusammen. 2015 scheiterte die Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag, aber die Staaten trafen sich in einer UN-Arbeitsgruppe in Genf, um das Ziel einer atomwaffenfreien Welt zu verwirklichen. 123 Staaten stimmten 2016 in der UN-Vollversammlung für die Aufnahme von Verhandlungen über einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen, aber Deutschland stimmte dagegen. Am 7. Juli 2017 stimmten 122 Staaten für die Annahme eines rechtsverbindlichen Vertrags zum Verbot von Atomwaffen, der zur totalen Abschaffung führt. Deutschland und die 9 Atomwaffenstaaten boykottierten die Verhandlungen. 50 Staaten haben noch am selben Tag unterzeichnet. ICAN wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Wir fordern die Bundesregierung Deutschlands auf, einen Plan vorzulegen, wie sie eine Sicherheitspolitik jenseits der nuklearen Abschreckung betreiben will, ob sie die Vorschläge der Friedensinitiative der evangelischen Kirche Baden annehmen will, die eine internationale Zusammenarbeit, Kooperation, Diplomatie und Orientierung an UN-Menschenrechten realisierbar hält

Wir fordern die Herstellung von atomwaffenfreien Zonen, von Mitteleuropa ausgehend über die ganze Welt und einen Umbau der NATO in eine, Frieden bewahrende Institution.

Sind Nato und der Verbotsvertrag inkompatibel?
ICAN meint: „Der Gründungsvertrag der NATO verliert kein Wort über Atomwaffen. Das Strategiekonzept, das die nukleare Abschreckung und Teilhabe festschreibt, ist ein politisches Dokument, das regelmäßig angepasst wird. Die NATO war stets eine flexible Organisation, die es etwa Norwegen und Spanien schon seit langem erlaubt, Atomwaffen auf ihrem Territorium zu untersagen. Auch Frankreich nahm bis 2009 nicht an der nuklearen Komponente der NATO teil. Wenn Deutschland und gleichgesinnte Staaten nicht länger auf Massenvernichtungswaffen setzen wollen, können sie mit ihren Partnern ein `opt-out` verhandeln.“

Eine Beseitigung der Bomben des 1. Und 2. Weltkriegs aus deutschem Boden und aller sonstigen Bomben international bedarf vieler Geldmittel, die bereit zu stellen, den Menschen Sicherheit gibt, dass Wasser und Land nicht vergiftet sind und Mensch und Tier schädigen.

Leserbriefe in der Oberhessischen Presse August 2020

erschienen am 8. August 2020
Es gibt keinen „atomaren Schutzschild“

Leserbrief zum 75. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki:
In diesen Tagen gedenken wir der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki mit mehreren hunderttausend Opfern vor 75 Jahren (OP vom 3. August 2020).
Und als ob dies alles nie geschehen sei sind derzeit von den 13 000 Atombomben auf der Welt etwa 1800 dau- ernd einsatzbereit. 30 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges hört man aus den USA, wir müssten „bereit sein, Atomwaffen gezielt einzusetzen“.
An diesem Vabanquespiel ist die Bundesregierung unterstützend beteiligt. Wie die OP mehrfach berichtete plant die Verteidigungsministerin, unter anderem 138 neue Kampfflugzeuge anzu- schaffen, von denen 30 ausschließlich für den Abwurf der 20 in Büchel gelagerten amerikanischen Atombomben auf geheim gehaltene Ziele (in Russland) vorgesehen sind.
Der Einsatz wird regelmäßig von der deutschen Luftwaffe trainiert. Die Bundesregierung hält entgegen einem parteiübergreifenden Bundestagsbeschluss von 2010 an der Stationierung dieser 20 Bomben in Deutschland fest („atomare Teilhabe“) und weigert sich bisher auch, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen.
Damit schafft sie keine Sicherheit, sondern trägt zur weiteren Verschärfung der Spannungen zwischen der NATO und Russland bei, mit dem finalen Risiko eines Atomkrieges. Es gibt keinen „atomaren Schutzschild“, „atomare Verteidigung“ ist nicht möglich. Carl Friedrich von Weizsäcker schrieb 1957: „Die großen Bomben erfüllen ihren Zweck, den Frieden und die Freiheit zu schützen, nur, wenn sie nie fallen. Sie erfüllen diesen Zweck nicht, wenn jedermann weiß, dass sie nie fallen werden. Eben deshalb besteht die Gefahr, dass sie eines Tages wirklich fallen werden.“ Nicht nur russische Atombomben stellen eine Gefahr für uns dar, auch die hier gelagerten, denn Atomwaffen sind prinzipiell lebensgefährdend.
Fehlalarme, technische Defekte – unzählige Male ist die Welt bisher nur knapp einer Atombombenkatastrophe entgangen. 1980 erklärte Robert McNamara, ehemals US-Verteidigungsminister, man sei „nur durch Glück bisher noch davongekommen“.
Nach einem Atomkrieg wäre keine Versorgung der einstweilen Überlebenden möglich; auch ein regional begrenzter würde das Weltklima verändern mit der Folge von Hungersnöten und Epidemien.
Es darf keinen Rückfall hinter die Erkenntnis von Michael Gorbatschow und Ronald Reagan geben, die 1985 in Reykjavik einvernehmlich feststellten, dass „ein Atomkrieg niemals gewonnen werden kann und niemals geführt werden darf“.
Vor diesem Hintergrund ist die Militärpolitik (auch) der Bundesregierung nicht zu verantworten.
Erwin Junker, Marburg

Krieg oder Frieden – was wollen unsere Politiker? Und was ist unser aller Zukunftsaufgabe?
Erschienen in der OP am 10. August 2020 unter: „Friede und Kommunikation anstelle von Gewalt“

Die Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki und die dabei am 6. Und 9. August 1945 verstrahlte Natur mahnen uns, für den Frieden aktiv zu werden:
 
– das auf das 1000fache angewachsene Zerstörungspotential von heutigen Atomwaffen zu beseitigen;
 
– die aufgekündigten Atomwaffenverbotsverträge zu erneuern
 
– die Bundesregierung aufzufordern, endlich den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen von 2017 zu unterzeichnen, den nach aktueller, repräsentativer Greenpeace-Studie 92 % der BundesbürgerInnen befürworten;
 
– den Aufrüstungsbeschluss, 2% des Bruttoinlandprodukts (ca. 30 Milliarden € pro Jahr) für Aufrüstung mehr auszugeben, rückgängig zu machen;
 
– den Plan, atomar bestückbare Drohnen anzukaufen, aufzugeben
 
– endlich die Atomwaffen von Büchel abzuziehen, wodurch auch die Milliarden teure Anschaffung von neuen, atomwaffenfähigen Kampfflugzeugen entfällt
 
– einen Verzicht auf Genschäden und Krebs verursachenden, atomar gehärteten depleated uranium-Bomben weltweit und
 
– eine Ächtung von Kriegen zur Konfliktlösung generell durchzusetzen.

Sicherheit lässt sich nicht durch mehr Waffen, sondern nur durch Verzicht auf Waffen und durch Einsatz von Diplomatie herstellen. Der US-amerikanische Geograph Jared M. Diamond zeigte bereits 2005 in seiner Studie „Kollaps“, dass jene Zivilisationen nicht überlebt haben, die
a) aus Überheblichkeit mit ihren Nachbarn keine friedlichen, kommunikativen Beziehungen pflegten,
b) die Naturressourcen ihren religiösen oder sonstigen Interessen opferten (Osterinseln),
c) der Überbevölkerung durch Geburtsplanung keinen Einhalt boten,
d) wenn eine kleine Minderheit den von der Mehrheit erwirtschafteten Reichtum konsumiert, anstelle ihn gleichmäßig zu verteilen.

Der Klimawandel, die Naturzerstörung, der Hunger und das Flüchtlingselend auf der Welt rufen unser aller soziales Gewissen auf, gemeinsam kreative Lösungen zu finden und lichtvolle, friedvolle Gedanken zu projizieren, um Liebe und Vertrauen anstelle von trennender Angst zu setzen, Frieden und Kommunikation anstelle von Gewalt zu wählen, soziale Phantasie zur Bewältigung aller Konflikte zu entfalten.

Das ist unsere größte Herausforderung und unser aller vornehmste Zukunftsaufgabe.

(Dr. Ilina Fach)

 

 

Pressemitteilung des Friedenspolitischen Gesprächskreises im DGB Marburg-­‐Biedenkopf / Bündnis Nein zum Krieg

Pressemitteilung

Am Samstag, den 12. Januar 2019:
Marburger Friedensinitiative setzt Kampagne gegen Aufrüstung fort

Mit einer Mahnwache setzt das Marburger Friedensbündnis seine Unterstützung der
bundesweiten Kampagne „Abrüsten statt Aufrüsten“ fort.
Dabei werden am kommenden Samstag, 12. Januar, an der Augustinertreppe in Marburg in der Zeit von 11 – 13 Uhr Unterschriften gesammelt und Gespräche angeboten.
Hintergrund der Aktion sind, wie Pit Metz für das „Bündnis Nein zum Krieg“ mitteilte, die
kürzlich beschlossene Steigerungen des Rüstungshaushalts, aber auch die unverminderte Fortführung deutscher Militäreinsätze, sowie die immer aggressiver auftretende Werbung für die Bundeswehr.

Da sich in diesem Jahr der deutsche Überfall auch Polen und damit der Beginn des Infernos des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal jährt, soll auch an die Aktion vom vergangenen 1. September am Deserteurdenkmal in Marburg angeknüpft werden, wo der Marburger Pfarrer Hans Horst Althaus unter dem Stichwort „Krieg ist die Hölle“ mit einer Visualisierung der Opferbilanz des 2. Weltkrieges ganztägig demonstriert hatte.
Thematisiert wird auch, wie das Militär sich bis heute in pervertierender Weise auf
christliche Symbole beruft, mit denen die Kriegswaffen versehen sind.

Das Bündnis hat seit Februar 2018 bereits über 2.000 Unterschriften für die Kampagne
„Abrüsten statt Aufrüsten“ gesammelt. Der Focus der Diskussion soll auf friedenspolitische Alternativen gerichtet werden, die einer zukunftsfähigen sozialen Infrastruktur zugute kämen:                                                                                  Ausreichende Mittel für Bildung, bezahlbares Wohnen, Krankenbetreuung, Pflege
bedürftiger Menschen und ein sozialverträglicher Umbau des Landes.

Zur Arbeit des Friedenspolitischen Gesprächskreise / Bündnis Nein zum Krieg:
https://antikriegsbuendnismarburg.de

Ein neues, ein glückliches, ein friedliches und erfolgreiches 2019