Gedenken an die Opfer von Hanau

Am 19. Februar, dem Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau vor vier Jahren, wurde den Opfern auch in Marburg gedacht.. Ein Bündnis aus Jugendverbänden, Gewerkschaften, Organisationen, Parteien und Kulturschaffenden rief zur Teilnahme an einer Kundgebung auf. Die Kundgebung fand am Montag, 19. Februar, ab 17.30 Uhr, auf dem Friedrichsplatz am Mahnmal „Memoria“ statt. Auf der Kundgebung „Gegen Rassismus, rechte Gewalt und Spaltung – Für Solidarität und Zusammenhalt!“ sprach für das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ Ortwin Schäfer. Hier die Rede im Wortlaut:

Hallo zusammen,
ich spreche hier im Namen des Marburger Bündnisses „Nein zum Krieg!“, mein Name ist Ortwin Schäfer. Wir setzen uns ein für Abrüstung, gewaltfreie Konfliktlösungen und Systeme kollektiver Sicherheit. Wir wenden uns gegen Aufrüstung und eine Politik, die auf Waffenexporte, Kriege und eine Militarisierung der Zivilgesellschaft abzielt.

Dieser Tag erinnert uns an das unfassbare Verbrechen das heute genau vor vier Jahren geschah. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gilt den Hinterbliebenen und Angehörigen in ihrem Kampf um Anerkennung und gründliche Aufklärung des Verbrechens. Weiterlesen…

„Beziehungen zwischen Russland und Deutschland“ – Open-Air-Veranstaltung am 19.9.2021, Lutherischer Kirchhof

Mit Vorträgen und Live-Klaviermusik.
Eine Veranstaltung von

Kulturhorizonte e. V. Marburg

„Beziehungen zwischen Russland und Deutschland – kulturelle und historische Aspekte – vor 80 Jahren: Am 22. Juni 1941 begann der deutsche Überfall auf die UdSSR“
Der 22. Juni 1941 markiert ein zentrales Datum in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Wie kam es zu der Entscheidung der nationalsozialistischen Führung, die UdSSR – trotz des Nicht-Angriffsvertrags vom 23. August 1939 anzugreifen? Welches waren die deutschen Kriegsplanungen und -ziele in Osten? Warum wurde die sowjetische Führung trotz zahlreicher Warnungen, im Juni 1941 offensichtlich überrascht? Warum erlitt die Sowjetische Armee in den ersten Kriegsphasen
äußerst verlustreiche Niederlagen und musste sich bis Leningrad und Moskau zurückziehen? Wann und warum schlug der „Blitzkrieg“ der Wehrmacht in einen systematisch geführten Raub- und Vernichtungskrieg um, dem bis 1945 etwa 27 Millionen Sowjetbürger zum Opfer fielen und der weite Teile der besetzten Territorien verwüstete? Wie waren der Krieg und die Vernichtung der osteuropäischen Juden miteinander verknüpft? Einige dieser Fragen, die seit Jahrzehnten in der internationalen zeithistorischen Forschung – nicht selten kontrovers – debattiert worden sind, werden in unserer Veranstaltung angerissen. Zum Schluss soll diskutiert werden, ob die Erinnerung an die Schrecken und Gräuel des Kriegs dazu beitragen kann, die Ideen einer Welt ohne Rüstung mit mehr vertrauens- und friedensbildenden Kontakten und Kooperationen befördern kann.

Programmpunkte waren:
– Begrüßung, vhs-Stadt: René Barrios; Kulturhorizonte e. V.: Ilina Fach
  Vortrag Ilina Fach „Krieg, Kriegsfolgen und Ökologie“
– Klaviermusik von Daniel Regehr: Sergej Rachmaninoff, études tableaux, op. 33
– Vortrag, Nina Rippe, Leiterin Musikschule KLASSIKA: „Deutsch-Russische Beziehungen und die Welt der Musik als Friedensbrücke“,
– Klaviermusik von Daniel Regehr: Sergej Prokovjew, „Sarkasmus“, op. 17, Nr. 1,
Oliver Tadjbach: Schostakovitsch, Präludium und Fuge, Nr. 4, e-moll, und Präludium Nr. 22, g-moll

– Gert Meyer, Historiker: „Vor 80 Jahren: Am 22. Juni 1941 begann der deutsche Überfall auf die UdSSR“, Vortrag


– Daniel Regehr: Sergej Prokovjew, op. 22, Nr. 1,
– Abschluss und Friedensgebet, Ulrich Biskamp

Haben wir nichts gelernt aus der Nazi-Zeit?

Leserbrief in der OP vom 2.1.2021
Zum Artikel „Nazi-Drohbrief erschüttert Flüchtlingsfamilie“ vom 24. Dezember 2020:

Man traut seinen Augen nicht, als man am Heiligen Abend 2020 in der Oberhessischen Presse unter der Überschrift lesen konnte: „NaziDrohbrief erschüttert Flüchtlingsfamilie“. Der Inhalt des Drohbriefs ist so widerwärtig, abstoßend, von geistiger Umnachtung des Schreiberlings geprägt und die sogenannten christlichen Werte in den Dreck ziehend, dass man sie nicht wiedergeben will und kann. Auch ich war geschockt. Geschockt darüber, dass sowas, wenn auch anonym, immer noch möglich ist bei uns. Haben wir nichts gelernt aus der Nazi-Zeit? Die haben damals auch von „unwertem Leben“ gefaselt und in der Folge alles umgebracht, was nicht in den Kram passte. Juden, Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Christen, Behinderte, Homosexuelle, Sinti und Roma. Aber damit war noch lange nicht Schluss. Wer kennt heute nicht das beeindruckende Gedicht von Pfarrer Niemöller, „Als sie die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Kommunist…“ Wo ist heute an Weihnachten der Aufschrei der aufrechten Demokraten, wenn in einer erschreckenden und menschenverachtenden Weise über Flüchtlinge, ihre Frauen und Kinder hergezogen wird. Auch noch feige, weil anonym. Ausgerechnet an Weihnachten, für Christen das Fest der Liebe. Unerträglich der Gedanke, dass sich dieser Nazi-Drohbriefschreiber auch noch selbstzufrieden unter dem Tannenbaum räkelt und von Menschenwürde faselt. Man kann nur der Oberhessischen Presse, der Landrätin, dem Oberbürgermeister und anderen danken, dass sie sich sofort solidarisch mit der Flüchtlingsfamilie erklärt haben, den anonymen Brief als das bezeichnet haben, was er in Wirklichkeit ist: ein abzulehnendes Stück Scheiße, geistiger Dünnschiss. Ich möchte mich für meinen Landsmann und die anderen, die ähnlich denken, bei der Flüchtlingsfamilie entschuldigen, mit der Hoffnung verbunden, dass sie endlich in unserem Lande aufgenommen werden, wie es sich gehört. Ich schäme mich für meine Landsleute. Vergessen wir nie: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“

Ferdinand Hareter, Weimar/Lahn

VVN-BdA Marburg, Einladung zum 14. Januar um 19 Uhr im DGB Haus


VVN-BdA Marburg

Offener Brief von Esther Bejarano an Olaf Scholz. Das Haus brennt – und sie sperren die Feuerwehr aus!

26. November 2019

Offener Brief an den
Bundesminister der Finanzen
Herrn Olaf Scholz
Wilhelmstraße 93
10117 Berlin

Was ist gemeinnützig? Zur Entscheidung eines Finanzamtes                                                           25. November 2019

Sehr geehrter Herr Minister Scholz,

seit 2008 bin ich die Ehrenvorsitzende der VVN–BdA, der gemeinnützigen Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, gegründet 1947 von Überlebenden der Konzentrationslager und NS-Verfolgten. Die Arbeit der Antifa, die Arbeit antifaschistischer Vereinigungen ist heute – immer noch – bitter nötig. Für uns Überlebende ist es unerträglich, wenn heute wieder Naziparolen gebrüllt, wenn jüdische Menschen und Synagogen angegriffen werden, wenn Menschen durch die Straßen gejagt und bedroht werden, wenn Todeslisten kursieren und extreme Rechte nicht mal mehr vor Angriffen gegen Vertreter des Staates zurückschrecken.

Wohin steuert die Bundesrepublik?
Das Haus brennt – und Sie sperren die Feuerwehr aus!, wollen der größten und ältesten antifaschistischen Vereinigung im Land die Arbeit unmöglich machen? Diese Abwertung unserer Arbeit ist eine schwere Kränkung für uns alle. „Die Bundesrepublik ist ein anderes, besseres Deutschland geworden“, hatten mir Freunde versichert, bevor ich vor fast 60 Jahren mit meiner Familie aus Israel nach Deutschland zurückgekehrt bin. Alten und neuen Nazis bin ich hier trotzdem begegnet.
Aber hier habe ich verlässliche Freunde gefunden, Menschen, die im Widerstand gegen den NS gekämpft haben, die Antifaschistinnen und Antifaschisten. Nur ihnen konnte ich vertrauen.

Wir Überlebende der Shoah sind die unbequemen Mahner, aber wir haben unsere Hoffnung auf eine bessere und friedliche Welt nicht verloren. Dafür brauchen wir und die vielen, die denken wie wir, Hilfe! Wir brauchen Organisationen, die diese Arbeit unterstützen und koordinieren.

Nie habe ich mir vorstellen können, dass die Gemeinnützigkeit unserer Arbeit angezweifelt oder uns abgesprochen werden könnte! Dass ich das heute erleben muss!
Haben diejenigen schon gewonnen, die die Geschichte unseres Landes verfälschen wollen, die sie umschreiben und überschreiben wollen? Die von Gedenkstätten ‚als Denkmal der Schande‘ sprechen und den NS-Staat und seine Mordmaschine als ‚Vogelschiss in deutscher Geschichte‘ bezeichnen?
In den vergangenen Jahrzehnten habe ich viele Auszeichnungen und Ehrungen erhalten, jetzt gerade wieder vom Hamburger Senat eine Ehrendenkmünze in Gold. Mein zweites Bundesverdienstkreuz, das Große, haben Sie mir im Jahr 2012 persönlich feierlich über-reicht, eine Ehrung für hervorragende Verdienste um das Gemeinwohl, hieß es da. 2008 schon hatte der Bundespräsident mir das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse angeheftet. Darüber freue ich mich, denn jede einzelne Ehrung steht für Anerkennung meiner – unserer – Arbeit gegen das Vergessen, für ein „Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus“, für unseren Kampf gegen alte und neue Nazis.

Wer aber Medaillen an Shoah-Überlebende vergibt, übernimmt auch eine Verpflichtung. Eine Verpflichtung für das gemeinsame NIE WIEDER, das unserer Arbeit zugrunde liegt.
Und nun frage ich Sie:
Was kann gemeinnütziger sein, als diesen Kampf zu führen?
Entscheidet hierzulande tatsächlich eine Steuerbehörde über die Existenzmöglichkeit einer Vereinigung von Überlebenden der Naziverbrechen?
Als zuständiger Minister der Finanzen fordere ich Sie auf, alles zu tun, um diese unsäg-liche, ungerechte Entscheidung der Aberkennung der Gemeinnützigkeit der Arbeit der VVN–BdA rückgängig zu machen und entsprechende Gesetzesänderungen vorzuschlagen.
Wir Überlebenden haben einen Auftrag zu erfüllen, der uns von den Millionen in den Konzentrationslagern und NS-Gefängnissen Ermordeten und Gequälten erteilt wurde. Dabei helfen uns viele Freundinnen und Freunde, die Antifaschistinnen und Antifaschisten – aus Liebe zur Menschheit! Lassen Sie nicht zu, dass diese Arbeit durch zusätzliche Steuerbelastungen noch weiter erschwert wird.

Mit freundlichen Grüßen
Esther Bejarano
Vorsitzende
Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Ehrenvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Quelle: https://vvn-bda.de/offener-brief-von-esther-bejarano-an-olaf-scholz-das-haus-brennt-und-sie-sperren-die-feuerwehr-aus/

Petition-die-vvn-bda-muss-gemeinnuetzig-bleiben

Presse:
Oberhessische Presse Marburg
siehe auch Wochenendbeilage vom 21.12.2019 „Mitmenschen“

„Was kann gemeinnütziger sein als Antifaschismus?“ www.spiegel.de zum 95.

„Ich hatte jeden Tag Angst“ zum 95. www.t-online.de

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=5jF9jrvBAbU

 

 

Gegen den türkischen Einmarsch in Nordsyrien! Gegen Rechtsextremismus wie in Halle!

Unsere Stellungnahme v. 10.10.
In Marburg:

Oberhessische Presse vom 09. und 13.10.2019
Spontandemo: Solidarität mit Rojava und Halle
3000 Marburger stehen zusammen

Mit der Unterschriftenkampagne #wirallesagennein wird der Rückzug der türkischen Armee aus Syrien, ein sofortigen Exportstopp für Kriegswaffen in die Türkei und eine friedliche Lösung des Krieges in Syrien gefordert.
http://www.frieden-und-zukunft.de/
Aufruf zur Demo am 10.10. in Frankfurt
Flugblatt_10.10.2019

Unterschriftenaktion der Friedenskooperative

Zu den Hintergründen, Karin Leukefeld am 12.10. 2019:

siehe auch:
https://antikriegsbuendnismarburg.de/gelungene-sehr-informative-veranstaltung-mit-karin-leukefeld-am-21-2-2019-im-kerner

900 Tage: Die Belagerung Leningrads 1941-1944

75 Jahre nach dem Aufbrechen des Blockaderings im Januar 1944
Ankündigung von Ulf Immelt am 1.5.2019

Eine Veranstaltung von Kulturhorizonte e.V. Marburg
am Freitag, 3. Mai 2019
Die Leningrader Blockade war ein zentraler Bestandteil des Vernichtungskriegs der Wehrmacht im Osten. Während der 900 Tage starben weit über 1 Million sowjetischer Zivilisten und Soldaten durch Hunger, Kälte, Krankheiten, Erschöpfung, Bombardierungen und während der Kämpfe an den Leningrader Fronten. In einer Weisung Hitlers vom 22. September 1941 hieß es: „Der Führer hat beschlossen, die Stadt Petersburg vom Erdboden zu vertilgen. Nach dem Sieg über Sowjetrussland wird es für das Weiterbestehen dieser großen Stadt nicht mehr den geringsten Anlass geben.“
Warum konnte die deutsche Wehrmacht bereits Anfang September 1941 die Außenbezirke dieser Millionenstadt erreichen? Was geschah innerhalb des Belagerungsrings? Welches waren die Überlebensressourcen? Konnte das kulturelle Leben in der ehemaligen Hauptstadt Russlands fortgeführt werden? Welche Erinnerungen knüpfen sich heute, 75 Jahre nach dem Aufbrechen des Blockaderings im Januar 1944, an die Zeit von Krieg und Zerstörung?
Quelle:
https://kh-marburg.hpage.com/-900-tage-die-belagerung-leningrads.html

Anbei  ergänzende Video-Beiträge

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=04Id1K3SHZs
Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=7cgRwDkP6vk

 

siehe auch: https://antikriegsbuendnismarburg.de/1-september-seit-545

 

1.September: „Seit 5:45………“

Heute ab 5:45. Ganztägige Mahnwache am Denkmal für Deserteure in Marburg. Hans-Horst Althaus.

Hintergrund, einfach auf ’s Bild klicken.

Mahnwache Hintergrund (oder auf ’s Bild klicken)

Interview mit Hans Horst Althaus Radio Unerhört Marburg:

Hans Horst Althaus Interview in Textform.

Quelle: Hans Horst Althaus Interview mit Trotzfunk

Weitere Bilder, einfach auf ’s Bild klicken

Historische Bezüge:

Seit 5:45 wird zurückgeschossen

Wollt ihr den totalen Krieg?

 

60 000 000 Tote, am Ende Hiroshima und Nagasaki

Nie wieder Krieg!
Nie wieder Faschismus!