Ex-Brigadegeneral Erich Vad warnt vor 3. Weltkrieg

Im April letzten Jahres wies das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ auf seiner Website unter Aktivitäten/Aufrufe/Petitionen auf einen offenen Brief hin, der in der Zeitschrift „EMMA“ zuerst veröffentlicht wurde. In diesem offenen Brief von Prominenten wurde Bundeskanzler Scholz aufgefordert, dass die Bundesrepublik weder direkt noch indirekt, schwere Waffen an die Ukraine liefern solle.

Inzwischen haben fast 500.000 Menschen den von Alice Schwarzer initiierten „Offenen Brief der 28“ unterschrieben. Auch Erich Vad, Ex-Brigade-General und militärpolitischer Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel, hat sich früh öffentlich gegen Waffenlieferungen ohne politische Strategie und diplomatische Bemühungen ausgesprochen. Auch jetzt zum Thema Panzerlieferungen spricht er eine unbequeme Wahrheit aus. in einem Update zur Petition veröffentlicht Emma ein Interview mit dem Ex-General, in dem er vor einem dritten Weltkrieg warnt. Hier zum Interview mit Erich Vad. 
Hier zur Mitzeichnung des offenen Briefes.

 

17.12.: Mahnwache für den Frieden

Wöchentliche Mahnwache am Augustinerbrunnen

„Verhandeln statt Schießen – Sicherheit in Europa gibt es nur gemeinsam“ ist das Motto  der samstäglichen Mahnwachen des Marburger Bündnisses „Nein zum Krieg!“.

Das Bündnis fordert:

  • Abrüsten statt Aufrüsten
  • Verhandeln statt Schießen
  • Aufnahme von Verhandlungen zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine
  • Zusage der Neutralität der Ukraine

Jeden Samstag 11.00 bis 13.00 Uhr
Augustinerbrunnen Marburg
Nächster Termin: 17.12.2022

Pressemitteilung zur Mahnwache am 10.12. hier lesen

Mahnwache 26.März

Frieden in der Ukraine!
Samstag 26. März, 11-13 Uhr

Marburg, Gerhard-Jahn-Platz
(Vor Cineplex)

Während der Mahnwache werden auf Plakatträgern die friedenspolitischen Kernforderungen des Marburger Bündnisses „Nein zum Krieg!“, »Verhandeln statt Schießen« und »Abrüstung statt Aufrüstung« der Öffentlichkeit präsentiert.

Mit den jetzt geplanten Aufrüstungsprogrammen sind die Herausforderungen des Klimawandels nicht zu schaffen. Sie sind nur in einer Welt zu bewältigen, in der Frieden herrscht und die Probleme international gemeinsam angegangen werden. Es gilt, alle Kräfte zu bündeln und nicht Milliarden für Aufrüstung und Krieg zu verschwenden.

Behördliche Auflagen: Abstand- und Maskenpflicht (OP-. FFP2- oder ähnlich geeignete Masken)

Kundgebung Ukraine-Krieg, 26.02.2022

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Mitmenschen,
im Namen des Marburger Bündnisses „Nein zum Krieg!“ meinen
herzlichen Dank an die Vorredner*innen für ihre engagierten Reden;
unser herzlicher Dank auch an den Magistrat der Universitätsstadt MR für
die Initiative, dieses große Zeichen für den Frieden zu setzen… wie auch
an die unzähligen anderen Initiativen, Kundgebungen und Mahnwachen in
unserem und vielen anderen Ländern – besonders auch in Russland (!) –
die ein Zeichen dafür setzen, dass Krieg kein Mittel der Politik ist und sein
darf.
Kriege gehen überall und immer auf Kosten der Zivilbevölkerung. Es sind
die Schwächsten, die am meisten unter ihnen leiden. Wir sind erschüttert,
die Menschen zu Tausenden vor den Kriegshandlungen aus der Ukraine
fliehen zu sehen. Ihnen sollte jede mögliche Hilfe und Aufnahme
entgegengebracht werden (Marburg…).
Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ verurteilt die militärische
Invasion Russlands in der Ukraine. Sie verletzt das UN-Gewaltverbot und
ist durch nichts zu rechtfertigen. Das Gebot der Stunde heißt:
Deeskalation, Rückzug des russischen Militärs und Rückkehr an den
Verhandlungstisch.
(Die Ankündigung einer Aufnahme von Verhandlungen zwischen dem ukrainischen
Präsidenten Selenskyj und Wladimir Putin ist unbedingt zu begrüßen und zu unterstützen.)
Unsere Bundesregierung ist dringend aufgefordert, sich mit all ihrer Kraft
für friedliche Lösungen des Konflikts einzusetzen. Auch wenn der Krieg
den Schritt zu all dem schwieriger macht, muss eine Wiederaufnahme von
Gesprächen auf allen Ebenen erreicht werden: von bilateralen
Gesprächen über die OSZE, vom Europarat bis hin zum NATO-Russland-
Rat – Institutionen, die angesichts des angeheizten Konfrontationsdiskurses (in Politik und Medien)
weitgehend ausgeblendet und aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit verschwunden sind.
Deeskalation, nicht weitere Aufrüstung ist das Gebot des Moments.
Es ist und bleibt eine Tatsache, dass es für den völkerrechtswidrigen
Angriffskrieg Russlands keine Rechtfertigung gibt. Doch können wir (der
„Westen“) nicht die Augen davor verschließen, dass dieser Krieg eine
lange Vorgeschichte hat und auf schlimme Weise das Scheitern auch
unserer eigenen Politik vor Augen führt. (Wenn Verhandlungen eine Chance haben
sollen, müssen wir das zur Kenntnis nehmen.)
Wir müssen anerkennen, dass die massive Einmischung in den Bürgerkrieg
in der Ukraine seit Jahren nicht zu Frieden geführt, sondern die
Spannungen verstärkt und die Umsetzung des Minsker Abkommens
zumindest nicht befördert hat.
Wir müssen es zur Kenntnis nehmen, dass die NATO gegen ihre eigene
Zusicherung und gegen den Willen Russlands (!) seit den 1990er Jahren
ihre Grenzen immer weiter nach Osten verschoben und Militärbasen in
unmittelbarer Reichweite des russischen Territoriums etabliert hat (…Ansatz
für “6. Erweiterungswelle“ der NATO nach Osten: Signale an die Ukraine, für Beitrittsgespräche offen
zu sein…)
Und wir müssen uns – leider! – daran erinnern, dass es die NATO selbst
ist, die (über die Jahrzehnte hinweg) mit völkerrechtswidrigen (weil ohne UN-Mandat
geführten) Angriffskriegen (in Jugoslawien, in Afghanistan, im Irak, in Libyen
und Syrien) Präzedenzfälle geschaffen hat, die nicht minder
verurteilenswert sind als heute der Krieg Russlands gegen die Ukraine.
Meine Damen und Herren, liebe Friedensfreundinnen und
Friedensfreunde: Es kann in keiner Weise darum gehen, die Fehler, gar die
Verbrechen der einen gegen die der anderen Seite aufzurechnen.
Aber wir, die Zivilgesellschaft, wir, die wir (ebenso wie die Menschen in
der Ukraine) die Kosten dieser Kriege, dieser Anhäufung von Waffen,
Raketensystemen, Kampfpanzern und Atombombern tragen, wir sollten doch
spätestens angesichts der erschütternden Vorgänge in der Ukraine die
Abkehr von dieser destruktiven Konfrontationspolitik fordern.
Es ist nicht zuletzt die Friedensbewegung in der Ukraine selbst, die sich
dringend gegen Waffenlieferungen und weitere Aufrüstung ausspricht.
Waffen machen die Gesellschaft nicht sicherer, sondern gefährden und
zerstören die Wege friedlichen Zusammenlebens.
Die unausgesetzte Aufrüstung verschlingt weltweit gigantische Summen
von Geld, das wir in so vielen anderen Bereichen dringend brauchen.
(Im Jahr 2020 wurden weltweit rund 1.981 Milliarden US-Dollar für Rüstung ausgegeben; 778
Milliarden Dollar in den USA, 61,7 Milliarden Dollar durch Russland, in der Bundesrepublik waren
es 52,8 Milliarden Dollar (ca. 44 Milliarden Euro).
Auch das hat ein Sprecher der ukrainischen Friedensbewegung
nochmals eindringlich bekräftigt: Wir brauchen kein Geld für Waffen!
Wir brauchen es für Schulen, für Bildungseinrichtungen, für zivile
Infrastruktur, für Krankenhäuser und Pflegepersonal, für Bücher und
Schwimmbäder und Austauschprogramme.
Und wir (wir alle) brauchen es dringend, um dem galoppierenden
Klimawandel, der durch Militär und Rüstung ebenfalls schwerwiegend
vorangetrieben wird, zu begegnen. Der Abbau aller
Atomwaffenarsenale, die das gesamte Leben auf unserem Planeten akut
bedrohen, gehört zentral dazu.
Abrüstung statt Aufrüstung, Verhandlungen statt fortgesetzter
Konfrontation, ehrliches Bemühen um multilaterale Zusammenarbeit für
Rüstungsbegrenzung und Rüstungsabbau und für den Erhalt eines
lebensfähigen Planeten sind das Gebot der Stunde.
Es sollte doch nicht dem Krieg geschuldet sein, wenn wir unsere
Mitmenschen aus der Ukraine oder aus Russland persönlich
kennenlernen. Wir sollten es durch friedlichen Austausch, durch
Jugendprogramme, Tourismus und Friedenstreffen tun.
Vielen Dank.
PD Dr. Anne Maximiliane Jäger-Gogoll
Im Namen des Marburger Bündnisses „Nein zum Krieg!

„Beziehungen zwischen Russland und Deutschland“ – Open-Air-Veranstaltung am 19.9.2021, Lutherischer Kirchhof

Mit Vorträgen und Live-Klaviermusik.
Eine Veranstaltung von

Kulturhorizonte e. V. Marburg

„Beziehungen zwischen Russland und Deutschland – kulturelle und historische Aspekte – vor 80 Jahren: Am 22. Juni 1941 begann der deutsche Überfall auf die UdSSR“
Der 22. Juni 1941 markiert ein zentrales Datum in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Wie kam es zu der Entscheidung der nationalsozialistischen Führung, die UdSSR – trotz des Nicht-Angriffsvertrags vom 23. August 1939 anzugreifen? Welches waren die deutschen Kriegsplanungen und -ziele in Osten? Warum wurde die sowjetische Führung trotz zahlreicher Warnungen, im Juni 1941 offensichtlich überrascht? Warum erlitt die Sowjetische Armee in den ersten Kriegsphasen
äußerst verlustreiche Niederlagen und musste sich bis Leningrad und Moskau zurückziehen? Wann und warum schlug der „Blitzkrieg“ der Wehrmacht in einen systematisch geführten Raub- und Vernichtungskrieg um, dem bis 1945 etwa 27 Millionen Sowjetbürger zum Opfer fielen und der weite Teile der besetzten Territorien verwüstete? Wie waren der Krieg und die Vernichtung der osteuropäischen Juden miteinander verknüpft? Einige dieser Fragen, die seit Jahrzehnten in der internationalen zeithistorischen Forschung – nicht selten kontrovers – debattiert worden sind, werden in unserer Veranstaltung angerissen. Zum Schluss soll diskutiert werden, ob die Erinnerung an die Schrecken und Gräuel des Kriegs dazu beitragen kann, die Ideen einer Welt ohne Rüstung mit mehr vertrauens- und friedensbildenden Kontakten und Kooperationen befördern kann.

Programmpunkte waren:
– Begrüßung, vhs-Stadt: René Barrios; Kulturhorizonte e. V.: Ilina Fach
  Vortrag Ilina Fach „Krieg, Kriegsfolgen und Ökologie“
– Klaviermusik von Daniel Regehr: Sergej Rachmaninoff, études tableaux, op. 33
– Vortrag, Nina Rippe, Leiterin Musikschule KLASSIKA: „Deutsch-Russische Beziehungen und die Welt der Musik als Friedensbrücke“,
– Klaviermusik von Daniel Regehr: Sergej Prokovjew, „Sarkasmus“, op. 17, Nr. 1,
Oliver Tadjbach: Schostakovitsch, Präludium und Fuge, Nr. 4, e-moll, und Präludium Nr. 22, g-moll

– Gert Meyer, Historiker: „Vor 80 Jahren: Am 22. Juni 1941 begann der deutsche Überfall auf die UdSSR“, Vortrag


– Daniel Regehr: Sergej Prokovjew, op. 22, Nr. 1,
– Abschluss und Friedensgebet, Ulrich Biskamp

Unverfrorene Ignoranz. Ein Bekenntnis zur Nato?

Leserbrief in der Oberhessischen Presse vom 18.9.2021

Da verlangen die drei Kanzlerkandidaten bzw. -kandidatin mit unverfrorener Ignoranz ein Bekenntnis zur Nato ausgerechnet, oder gerade deshalb, von der einzigen Partei im Deutschen Bundestag, die konsequent gegen die militärischen Interventionen in Afghanistan gestimmt hat.
Geht‘s noch? Man nenne mir nur einen Grund, warum diese mörderische Aktion und das anschließende im Stich lassen der Ortskräfte für ein zustimmendes Bekenntnis taugen soll.
Die Partei Die Linke hat im Juni gemeinsam mit den Grünen einen Antrag zur Evakuierung eben dieser Ortskräfte eingebracht. Ergebnis: Die Mehrheit von SPD und CDU stimmte dagegen.
Als es Ende August um eine Mandatsverlängerung zur Rettung der Menschen ging, hat sich Die Linke im Bundestag enthalten. Die Überschrift des Antrages passte einfach nicht zum Kleingedruckten, wo es um die Evakuierung „ . . . deutscher Staatsangehöriger, von Personal der internationalen Gemeinschaft sowie weiterer designierter Personen aus Afghanistan“ ging. Jedoch kein Wort darüber, wer denn diese „designierten“ Menschen sind, und vor allem: Wer „designiert“ hier, wer entscheidet darüber? Alles unklar. Und da soll man zustimmen?
Und trotzdem geht es ständig um ein Bekenntnis zur Nato. Dabei wissen wir doch inzwischen, was von der Nato zu halten ist: die Bombardierung Jugoslawiens ohne UN-Mandat, die Bombardierung Libyens, wo eigenmächtig die UN-Resolution Nummer 1973 umgangen wurde. Eine Resolution, die eine Errichtung einer Flugverbotszone vorsah; die Nato und ihre Verbündeten entschieden sich aber für einen Sturz Ghaddafis. Es folgte ein Bürgerkrieg, der bis heute das Land zerreißt.
Und nach dem Debakel in Afghanistan soll nun durch Bekenntnisse die Nato wieder reingewaschen werden. Es braucht aber Bekenntnisse ganz anderer Art: Nein zu der Zwei-Prozent-Forderung der Nato, die unsere Ausgaben für Rüstung um etwa weitere 25 Milliarden Euro in die Höhe treiben würden.
Nein zur nuklearen Teilhabe, die deutsche Piloten verpflichten würde, Atombomben zu ihren Einsatzorten zu fliegen.
Nein zu FCAS (Future Combat Air System), das sich Deutschland im Verein mit Frankreich und Spanien ausgedacht hat und dessen bislang geschätzte Kosten 300 Milliarden Euro wohl überschreiten werden.
Ja zu einer Reduzierung der Rüstungsausgabe, Ja zur Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages durch die Bundesregierung, Ja zu Frieden durch Abrüstung. Am 26.09. ist Wahltag!
Karin Schwalm,
Marburg

5. Marburger Friedensforum am Sonntag 29. August von 15-18 Uhr. Als Hauptrednerin spricht die bekannte Theologin Margot Käßmann.

Ort der Veranstaltung: Lutherischer Kirchhof, bei Regen in der Kirche. Flyer

Zum 5. Mal jährt sich in diesem Jahr das Marburger Friedensforum,
das in der Tradition des Antikriegstages am 01. September steht.
Am 01. September 1957 wurde in der BRD der Antikriegstag ins Leben
gerufen. Das Datum erinnert an den deutschen Überfall der Nazi- Wehrmacht auf Polen am 01. September 1939.
Als Hauptrednerin wird die bekannte Theologin Margot Käßmann zur:
„Denkkonversion“ sprechen. Ein „weiter so“ in der Politik wird es nicht geben können, wenn die sozial-ökologische Wende als auch eine andere Friedenspolitik gelingen soll. Der zweite Redner Dr. Witich Roßmann, langjähriger Erster Bevollmächtiger der IG-Metall, wird zum Thema: „Rüstungskonversion“ sprechen. Wie kann Rüstung in die Herstellung umweltfreundlicher und sozialer Produkte umgewandelt und Rüstungsexporte beendet werden. Die Redebeiträge mit Diskussion werden moderiert von Anne Maximiliane Jäger-Gogoll und Pit Metz unter dem Motto: “Was nützt dem Frieden?“. Aktuelle Themen, die zukünftig die Welt bewegen werden.
Grußworte und politische Positionen werden von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Mitglieder von Fridays for Future sowie von Greenpeace vorgetragen.
Der gebürtige Marburger Robert Oberbeck wird mit Sängerin Anita Naumann die Veranstaltung mit Folk und Liedern aus der Friedensbewegung umrahmen.
Neben Informationsständen mit Beiträgen aus der aktuellen Arbeit, werden auch Kaffee und Kuchen sowie andere Getränke angeboten.
Alle sind zu dieser Veranstaltung unter Beachtung der Corona-Regeln eingeladen. Interessierte können sich in der Friedensarbeit engagieren.
Veranstaltet wird das Friedensforum vom Marburger Bündnis: „Nein zum Krieg“, einem Zusammenschluss von zahlreichen Organisationen, Initiativen, Vereinen, Wissenschaftler/innen, Parteien und dem DGB mit seinen Einzelgewerkschaften.