Dr. Olga Kamoruao engagiert sich seit ihrer Pensionierung vor zwei Jahren für die Rechte der Herero. In diesem Zusammenhang überbrachte sie vier Briefe von Häuptlingen einiger Völker aus Namibia, die wir an dieser Stelle dokumentieren wollen.
Archiv der Kategorie: Allgemein
Herero fordern Rückbau des Kriegerdenkmals in Bortshausen
Wir durften gestern Dr. Olga Karumuao auf unserem Bündnistreffen begrüßen. Sie sprach mit uns über den Genozid an den Herero und Nama, über deren aktuelle Situation und deren Wünsche bzgl. des Kriegerdenkmals in Bortshausen.
Dazu passend, ein Auszug aus einem Artikel aus der Oberhessischen Presse:
„Olga Karumuao ist tief erschüttert. Sie steht neben dem Kriegsdenkmal der Marburger Jäger in Bortshausen – dort wird auch der Jäger gedacht, die zwischen 1904 und 1908 an der Ermordung von Herero, Nama, Okarara und San im damaligen Deutsch-Südwestafrika beteiligt waren. „Würden diese Menschen heute noch leben, würden sie wegen Kriegsverbrechen im Gefängnis sitzen“, ist sich der Gast aus Namibia sicher.“
Marburg bittet um Entschuldigung für das Massaker in Dinon 1914
Auszug aus dem Artikel in der Oberhessischen Presse:
„In Dinant waren im August 1914 mehr als 700 Zivilpersonen durch deutsche Soldaten völkerrechtswidrig ermordet worden. Aktiv daran beteiligt waren auch Soldaten des Jäger-Bataillons Nr. 11, die nur unter dem Namen „Marburger Jäger“ bekannt waren. Die Taten der Marburger Jäger waren auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung detailliert in einer Studie der Geschichtswerkstatt aufgearbeitet worden, die im Frühjahr 2013 vorgestellt worden war. „Die Darstellung der damaligen Gräuel an den Bewohnern Ihrer Stadt hat uns mit Scham erfüllt“, schreibt Vaupel in einem Brief an seinen Amtskollegen Richard Fourneux. Er wolle sich als Oberbürgermeister als Oberbürgermeister heute „bei Ihnen, der Stadt Dinant und den Nachfahren der damaligen Betroffenen entschuldigen“, heißt es in dem Schreiben.“
Marburger Jäger
Die Geschichtswerkstatt Marburg hat die Geschichte der Marburger Jäger untersucht. Die Studie kann HIER angesehen werden.
Aus dem Vorwort der Studie:
Die Geschichtswerkstatt wurde von der Stadtverordnetenversammlung mit der Erarbeitung einer kurzen Geschichte der „Marburger Jäger“ beauftragt. Die nun vorliegenden Studien beschreiben Aktionen und Einsätze der von 1866 bis 1919 in Marburg kasernierten Jägerbataillone sowie in der Nachfolgezeit betriebene Traditionspflege in den entsprechenden Vereinigungen (Vereine, SA-Abteilungen und Kameradschaften) bis zum Verbot durch die Alliierten 1945, außerdem die seit den1950er Jahren und ab Ende der 1970er Jahre stark intensivierte Tätigkeit der Kameradschaft Marburger Jäger / 2. Panzergrenadierdivision(KMJ) bis hin zu den in jüngster Zeit eingegangenen Verbindungen mit der Fördergemeinschaft für Soldatenverbände(FfS).
In einem Rundbrief vom Beginn des Jahres 2002 –zuletzt wiederholt in der von der Kameradschaft Marburger Jäger herausgegebenen „Geschichte des Kurhessischen Jägerbataillons Nr. 11“ –heißt es über das Selbstverständnis der Kameradschaft wie folgt:
„Wir aber, die heutigen Mitglieder der Kameradschaft Marburger Jäger/2. PzGrenDiv, sollten uns die Geschichte des kurhessischen Jägerbataillons Nr. 11 bewusst erhalten. Sie ist ein Teil der Geschichte der HessischenJägertruppen [!], die in der deutschen Militärgeschichte zu Recht einen besonderen Platz einnimmt. Sie ist durchgängig ein Beispiel für großartiges Soldatentum u. deshalb vorbehaltlos tradierbar.“
Diese Untersuchung wird zeigen, dass dies –legt man etwa das allgemeingültige Regelwerk der Menschenrechts-, Völkerrechts- und Kriegsrechtskonventionen zugrunde –genau nichtzutrifft.