Bericht Marburger Osterspaziergang 2022

(red) Am Ostermontag fand der Marburger Osterspaziergang 2022 statt. Angesichts der Weltlage forderten die Veranstalter: Die Waffen nieder! Stoppt den Krieg in der Ukraine! Soppt das 100-Mrd-Aufrüstungsprogramm! Für Frieden und Abrüstung in Europa!

Der Osterspaziergang wurde für die Veranstalter, das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg“, „Arbeitskreis Marburger WissenschaftlerInnen für Friedens- und Abrüstungsforschung“, DFG-VK, DGB, DGB-Jugend, DIDF-Jugend, Fridays for Future, Greenpeace, ICAN, „Jugend gegen Krieg“, Kulturhorizonte, Marburger Forum – Fördergemeinschaft Friedensarbeit, Naturfreunde, SDAJ ein voller Erfolg. Die prominente Berichterstattung in der Lokalpresse belegt dies. Leider ist  das große Bild auf der Titelseite und der ausführliche, die ganze Seite zwei füllende Bericht, hinter der Bezahlschranke versteckt (ein kurzes Video der OP von und mit Nadine Weigel auf facebook hier anschauen).  Zum Gelingen der Veranstaltung trugen die Beiträge des Liedermachers Broder Braumüller ebenso bei, wie die von Christine Reinhardt und Peter Radestock vorgetragenen Texte und die zahlreichen Redner und Rednerinnen sowie die über 300 Teilnehmer:innen.

Ralf Schrader vom Bündnis „Nein zum Krieg!“ sagte: „Im Bewusstsein, dass alle Kriegsabenteuer nur Opfer und unsägliches Leid bewirkt haben, dass nur die wenigen profitiert und die ganz vielen geblutet haben, sagen wir heute angesichts des völkerrechtswidrigen Überfalls russischer Truppen auf die Ukraine: Die Waffen nieder! Stoppt den Krieg in der Ukraine! Stoppt alle Aufrüstungsprojekte“.

Redebeiträge:

Thomas Schwörer, DFG-VK, hier nachlesen
Ralf Schrader, Moderation, hier nachlesen
Till Schick, Bündnis „Jugend gegen Krieg“ hier nachlesen

Videos

Zusammenschnitt vom Osterspaziergang hier anschauen
Rede Thomas Schwörer hier anschauen

Ausgangspunkt war wie in den vergangenen Jahren das Deserteursdenkmal in der Frankfurter Straße. Von dort zogen die Demonstrant:innen durch die Innenstadt bis zur Gedenkinstallation für die Opfer der Marburger Jäger im Schülerpark. In den zahlreichen Redebeiträgen wurde eine Einstellung der Kampfhandlungen in der Ukraine gefordert. Auch die Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Elke Neuwohner (Grüne) plädierte in einem Grußwort für eine diplomatische Lösung des Krieges.

Die Redaktion dieser Homepage bemüht sich, alle Redebeiträge, sobald sie in Schriftform vorliegen, an dieser Stelle zu veröffentlichen. Hauptredner war Thomas Schwörer, Bundessprecher und Landessprecher Hessen der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und im Koordinierungskreis von „Sicherheit neu denken“.

Er begann seine Rede mit einer Verurteilung Russlands. Er sagte:

„Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Entsprechend hat die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen sofort den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verurteilt. Wir verurteilen den Einsatz von Streumunition sowie den Beschuss mehrerer Städte. Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand und den Rückzug der russischen Truppen aus der Ukraine“

Und er fragte:

„Hat die Diplomatie ihre Grenzen erreicht? Nein, die Möglichkeiten der Diplomatie wurden nicht ausgereizt. Wenn es klar war, dass Putin plante, in die Ukraine einzumarschieren (wie es die US-Geheimdienste vorhergesagt hatten): Warum war es dann für den Westen unmöglich, Putins oft wiederholter Hauptforderung zuzustimmen: einer Garantie, dass die Nato nicht die Ukraine aufnimmt? Laut Wall Street Journal von vor zwei Wochen hat Kanzler Scholz kurz vor Ausbruch des Krieges versucht, Präsident Selenskyj zur Aufgabe seiner NATO-Ambitionen zu bewegen – und ist tragischerweise damit gescheitert. Die NATO hätte einen Beitritt ausschließen sollen, konnte aber ebenso wenig über ihren Schatten springen wie Selenskyj selbst. Nicht die Friedensbewegung, sondern die NATO ist kläglich mit ihrem bisherigen Ansatz gescheitert, diesen Krieg zu verhindern.“ Die Rede im vollen Wortlaut hier nachlesen.

Karin Schwalm vom Bündnis „Nein zum Krieg“ bedankte sich nach der Veranstaltung mit diesen Worten bei den Mitwirkenden: Danke an Ralf für die ansehnlich gestalteten Flugblätter, für die kluge und wohl gesetzte Moderation, danke an Rüdiger für die Organisation wie auch an Christa, die unermüdlich unsere Stadtpolitiker eingeladen hat. Danke an Werner, der den Liedermacher pünktlich vom Südbahnhof zum Deserteursdenkmal gebracht hat. Danke an die jungen Mitstreiter für ihre kämpferischen Redebeiträge, von Anna über Marian, Daniel, Adrian und die Vertreterin der DIDF-Jugend, deren Namen ich gerade nicht parat habe. Danke an Pit, der viel Minestrone für leider nur 25 Hungrige gekocht hat, danke an Ortwin, Cathrin und Cedric, die Pit im Haus der Ortenberggemeinde unterstützt haben sowie Dank an Gert, der mit Eifer Geschirr gespült hat.

Danke an Erwin und auch an Ortwin und Cathrin, die Zeitungen verteilt haben. Danke an alle, die mit Ordnerbinden unterwegs waren.

Danke an alle, die ich womöglich vergessen habe. Wir haben heute etwas zusammen geschafft“.