Gelbe Schleifen: Erfolgreiche Intervention

In der Stadtverordnetenversammlung am 24. September stand abermals ein Antrag ‚Gelbe Schleifen‚  auf der Tagesordnung. Im Herbst 2017 schon einmal abgelehnt, fand das Anliegen, dem Militärischen deutlich spürbar den Rücken zu stärken, auch im neuen Anlauf keine Mehrheit.

Der offene Brief des Marburger Bündnisses „Nein zum Krieg!“ an die Stadtverordneten mit der Aufforderung, mit einem „Ja zur Friedenskultur der Stadt Marburg“ den Antrag abzulehnen, trug sicherlich seinen Teil zu der Entscheidung bei.

Der offene Brief endet mit den Worten:

Die DSK ist ein militärischer Großverband, dem von Seiten des BMVg. in jeder Weise Public-Relations-Unterstützung zugutegekommen ist, gerade in unserem Landkreis. Der „Förderverein Stab Division Schnelle Kräfte e.V.“ fungiert dabei als Türöffner, und er erhält hierfür u.a. Geld vom Ministerium. Dass dem DSK unterstellte Verbände durch neonazistische Vorfälle bekannt geworden sind, ist
noch frisch in Erinnerung.

Marburg ist nicht nur eine Stadt der Vielfalt, sondern auch eine Stadt mit einer expliziten Friedenskultur. Gemeinsam mit der Zivilgesellschaft haben das Parlament, der Magistrat und der Oberbürgermeister deutliche Signale gesetzt für die Auseinandersetzung mit Militarismus, für ehrendes Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt, aber auch für die Verbannung lebensbedrohlicher Massenvernichtungswaffen aus unserem Land, wie sie im Engagement der ‚Mayors for Peace‘ für den Atomwaffenverbotsvertrag sichtbar sind, ebenso im städtepartnerschaftlichen Engagement, oder auch in der erfolgreichen Teilnahme von Schüler*innen am Wettbewerb des ‚Bertha-von-Suttner-Friedenspreises für die Jugend‘ (unter den 5 Teams von Schüler*innen aus ganz Hessen, denen der Preis gerade zum ersten Mal verliehen wurde, ist das Team der Klasse 5b der Otto’Ubbelohde’Schule Marburg!).

Der offene Diskurs über Beiträge zu einer friedlichen Welt ist nach dem brutalen Überfall auf die Ukraine wichtiger denn je. Sein Ziel sollten Signale für eine friedliche Perspektive sein, nicht für die Zustimmung zum Einsatz deutscher Soldaten in aller Welt.