Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ führt am Samstag, den 06.08. um 14:00 Uhr eine Kundgebung und eine Gedenkaktion auf dem Marburger Marktplatz durch und lädt dazu Einwohner*innen und Gäste der Stadt herzlich ein.

Anlass für diese Kundgebung ist der Atombombenabwurf am 06. August 1945 auf die japanische Stadt Hiroshima auf Befehl des damaligen US-Präsidenten Harry S. Trumann. Innerhalb kürzester Zeit verbrannten und verdampften Zehntausende Menschen. 3 Tage später, am 09.August wurde eine zweite Atombombe auf Nagasaki abgeworfen.

An dieses unendliche Leid der Menschen will das Marburger Bündnis erinnern und gedenken.

77 Jahre später bedrohen aktuell weltweit 12.700 Nuklearwaffen das Überleben der Menschheit. Gegenwärtig investieren die Atommächte weitere Milliardensummen in ein noch umfangreicheres und gefährlicheres Massenvernichtungssystem. Statt in Massenvernichtungssysteme zu investieren, ist die Abschaffung aller Atomwaffen das Gebot der Stunde und eine Überlebensstrategie.

Der in der UNO vereinbarte Atomwaffenverbotsvertrag, der am 22. Januar 2021 in Kraft getreten ist, verbietet die Entwicklung, die Produktion, den Erwerb, die Lagerung, den Transport, die Stationierung, den Einsatz und die Drohung mit Atomwaffen. Der Vertrag wurde bisher von 86 Staaten unterzeichnet und von 66 ratifiziert. Die Bundesregierung sowie die Atommächte sind dem Atomwaffenverbotsvertrag nicht beigetreten, obwohl in Deutschland US-Atombomben im Bundeswehrstandort Büchel in der Eifel lagern.

Die Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg forderte bereits im Februar 2019 in ihrem Beschluss die Bundesregierung dazu auf, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen, bisher jedoch ohne Erfolg. Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ erwartet ebenfalls – aufgrund des entsetzlichen Massenvernichtungspotentials – endlich die Unterzeichnung des Vertrags durch die Bundesregierung und eine Ratifizierung durch den Bundestag. Der Anfang für ein atomwaffenfreies Europa muss gemacht werden.