Lange Lesenacht gegen den Krieg

Veranstaltungshinweis:
Lange Lesenacht gegen den Krieg. (DGB Kreis Marburg-Biedenkopf)
Montag, 1. September 2014, 18:00 Uhr
Marktplatz Marburg/ Oberstadt

2014 jährt sich zum 75. Mal der Beginn des 2. Weltkrieg und zum 100. Mal der Beginn des 1. Weltkriegs. Zwischen 1914 und 1918 starben 10 Millionen Menschen in den Schützengräben. Etwa 20 Millionen kehrten traumatisiert und als Krüppel zurück. Trotz des millionenfachen Leids spielte der Erste Weltkrieg in den bisherigen historischen und politischen Debatten in der Bundesrepublik nur eine untergeordnete Rolle. Jetzt zum 100. Jahrestag des Beginns des Großen Krieges, der später Erster Weltkrieg genannt werden musste, nimmt dieser Krieg in der öffentlichen Wahrnehmung und in den Medien deutlich mehr Raum ein. In den offiziellen Erinnerungsveranstaltungen wird zwar über das Leiden und Sterben berichtet, aber die politischen und ökonomische Interessen der sogenannten Eliten aus Politik und Wirtschaft kommen nicht zur Sprache . Folgerichtig wird nicht erwähnt, dass auf den Schlachtfeldern nicht nur „für Gott, Kaiser und Vaterland“ sondern vor allen Dingen für die Milliardenprofite der großen Rüstungs-, Chemie- und Stahlkonzerne gemordet und gestorben wurde. Kriege brechen nicht aus. Kriege werden gemacht. Und der Erste Weltkrieg wurde von den „Eliten“ in Berlin und Wien gemacht, um bei der Neuverteilung der „Filetstücke des Erdballs ihren Platz an der Sonne“ zu erstreiten. Dies war den Zeitgenossen klar und zahlreiche Dichter und Schriftsteller haben diese Erfahrungen in ihren Werken verarbeitet. Wir möchten Kurt Tucholsky, Berthold Brecht, Erich Mühsam, Erich Kästner und viele andere am Antikriegstag am 1. September wieder zu Wort kommen lassen und laden herzlich zur langen Lesenacht auf den Marburger Marktplatz ein. Wir würden uns freuen, wenn wie bei der letztjährigen langen Tucholsky Lesenacht, wieder viele Menschen ihr persönliches Antikriegsgedicht oder Text vortragen werden.