Eva ist am 13.7.2018 gestorben.

Eva Gottschaldt ist tot.

Ich möchte mit ein paar gewiss unzulänglichen Worten zusammenfassen,
was wohl jetzt gedacht wird und was als das Mindeste gesagt werden muss.

Wir werden heute und in allen künftigen Sitzungen ohne ihren Rat, ohne ihr
Engagement auskommen müssen, ohne ihre Unbestechlichkeit, ihre
Hartnäckigkeit. Sie wird uns fehlen.

So sehr hatte sie sich gewünscht, auch noch das Friedensfest am 1.
September mit uns gemeinsam feiern zu können, so viel Energie hat sie noch
aufgebracht – neben ihrem Kampf gegen die schwere Krankheit, den Krebs!

Sie wusste, dass ihre Kräfte begrenzt waren, sie hatte die Gewissheit, dass
ihr Leben in der Hand einer höheren Instanz war, und dass darin ein Sinn lag.

Sie hat uns gezeigt, dass es notwendig ist und möglich, ein Leben lang dafür
zu streiten, dass die Vernunft nicht untergeht, dass wir, so die Lehre aus der
deutschen Geschichte, dazu verpflichtet sind, für das Leben und gegen
Barbarei, für Mitmenschlichkeit und für eine Welt der Gleichberechtigung
und des Friedens zu streiten.

Das hört sich umfassender an, als es ein Mensch leben kann, aber Eva suchte
und fand ja immer Mitstreiter*innen, die den Impuls teilten „Verändere die
Welt, sie braucht es. Denn wie sie ist, kann sie nicht bleiben.“

Das ist ein starkes Vermächtnis.
Dieser kleinen Frau mit der großen Klarsicht, die streiten konnte und
zusammenführen, ihr bleiben wir verpflichtet, wenn wir als Marburger
Friedensinitiative, dem Bündnis aus Gewerkschaft, Linken, Christen, anderen
Organisationen weiter arbeiten.
Danke, Eva.

Ralf Schrader für das Büdnis „Nein zum Krieg“

18. Juli 2018